Standardsignatur
Titel
Untersuchungen zu Verhaltensänderungen bei Igeln (Erinaceus europaeus L.) durch Aufnahme des Molluskizids Metaldehyd : Dissertation
Verfasser
Körperschaft
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
96 S.
Illustrationen
67 Abb., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
ISBN
3-930037-22-X
Datensatznummer
133017
Quelle
Abstract
Pflanzenschutzmittel können für Nichtzielorganismen bereits im subletalen Bereich eine Gefährdung darstellen. Schädigungen der Individuen und sogar der oft unbemerkte Rückgang ganzer Populationen sind mögliche Folgen. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer Methode zur Quantifizierung von Änderungen im Verhalten von Igel, die durch die Gabe subletaler Dosen des Molluskizids "Metaldehyd" induziert werden. Dabei soll gezeigt werden, welche der untersuchten Verhaltensweisen durch das Molluskizid verändert werden und in welchen Größenordnungen die Dosen an Metaldehyd liegen, die zu diesen Veränderungen führen. Es wird geprüft, ob bei den statistischen Auswertungen wiederholte Messungen eingesetzt werden können, wodurch sich die Anzahl der benötigten Versuchstiere stark verringert. Darüber hinaus interessiert die Frage, ob die entsprechenden Dosen im Freiland für die Igel überhaupt erreichbar sind und ob Igel die entsprechenden Mengen auch aufnehmen können. In der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Münster sind dafür insgesamt 21 Igel in Open-Field- und Schrittversuchen untersucht worden. Mit diskriminaz- und varianzanalytischen Verfahren (ANOVA, MANOVA) und mit Dosis-Wirkungsanalysen konnten bereits in einem Dosisbereich von ca. 70 mg Metaldehyd pro Kilogramm Körpergewicht Verringerungen der Laufaktivität bei durchschnittlich der Hälfte der Tiere festgestellt werden. Durch die Verwendung wiederholter Messungen konnte die Anzahl der Versuchstiere stark verringert werden. Fütterungsverusche zeigten zudem, dass die nötigen Mengen an Metaldehyd im Freiland für die Igel erreichbar sind. Durch die Aufnahme ganzer Schneckenkörner zusammen mit den daneben liegenden Schnecken können Igel in kurzer Zeit und auf kleinem Raum (ca. 4 m2) die Giftmenge aufnehmen, die zur Auslösung der oben genannten Verhaltensänderungen ausreicht.