- Standardsignatur15101
- TitelFaunistische Indikatoren für das Monitoring der Umweltwirkungen gentechnisch veränderter Organismen (GVO) : Verfahren zur Beurteilung und Auswahl : Ergebnisse des F+E-Vorhabens 802 85 020 "Biotische Wirkungsakkumulatoren und Erhebungsmethoden für das GVO-Monitoring (Phase I)" des Bundesamtes für Naturschutz von 2002-2005
- Verfasser
- KörperschaftBundesamt für Naturschutz
- ErscheinungsortBonn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- Seiten137 S. + Anhang
- Illustrationen10 Abb., 27 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-7843-3929-8
- Datensatznummer131740
- Quelle
- AbstractWeltweit werden seit rund 10 Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen (GVP) kommerziell angebaut. Mit Hilfe der Gentechnologie, welche den Transfer von fremder DNA über alle natürlichen Reproduktionsgrenzen hinweg ermöglicht, werden neuartige Eigenschaften in landwirtschaftliche Nutzpflanzen eingebracht. Bei den kommerziell angebauten Kulturpflanzen dominiert hierbei zur Zeit die Resistenz gegenüber den Totalherbiziden Glyphosat oder Glufosinat, gefolgt von der Bacillus thuringiensis (Bt-)vermittelten Insektenresistenz. Vermehrt anzutreffen sit auch die Kombination dieser beiden Eigenschaften. Über die ökologischen Konsequenzen des Anbaus von GVP bestehen nach wie vor Unklarheiten. Zwar gibt es Hinweise auf mögliche Schadenszenarien, eine systematische ökologische Begleitforschung steht aber aus. In der Tat gibt es Hinweise, dass die GVP, welche zur Zeit auf dem Markt sind bzw. zur Zulassung in der EU anstehen, einer nachhaltigeren Entwicklung in der Landwirtschaft und Naturschutzbestrebungen entgegenwirken. Insbesondere herbizidresistente GVP sind aus Naturschutzsicht äußerst fragwürdig, da sie den großflächigen Einsatz von Totalherbiziden im Agrarökosystem erforderlich machen. Der bald zehnjährige Einsatz dieser Pflanzen in Nordamerika führte bereits zu den ersten Resistenzproblemen bei Ackerbeikräutern. Auch die Ergebnisse des größten Feldversuchs mit herbizidresistenten Nutzpflanzen in England ("Farm Scale Evaluations") deuten darauf hin, dass diese Technologie einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion und dem Schutz der biologischen Vielfalt nicht gerecht wird. Die EU-Freisetzungsrichtlinie 2001/18 EG, welche seit Oktober 2002 in Kraft ist, schreibt vor, dass vor der Zulassung für das Inverkehrbringen von GVPs eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu schädlichen Wirkungen auf die Ökosysteme und die biologische Vielfalt durchzuführen ist. Weil aber unmöglich sämtliche Effekte - insbesondere eventuelle kumulative Langzeiteffekte - innerhalb der Umweltverträglichkeitsprüfung im Zulassungsverfahren abgeklärt werden können, sieht die Freisetzungs-Richtlinie zudem einen Überwachungsplan zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor. Ziel des Überwachungsplans - auch als GVO-Monitoring bezeichnet - ist es, Veränderungen der Umwelt durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zu ermitteln, auszuwerten und zu bewerten. Im Zusammenhang mit dem Anbau von GVP stehen aus naturschutzfachler Sicht potenzielle Effekte auf die biologische Vielfalt im Zentrum des Monitorings. Ein solches Monitoring muss in der Lage sein, Wissenslücken über Umweltwirkungen, insbesondere hinsichtlich Langzeitwirkungen von GVP zu schließen sowie einmal getroffene Entscheidungen im Rahmen des Vollzugs des GenTG an der Realität zu überprüfen. Darüber hinaus soll das Monitoring von GVP die in der Umweltverträglichkeitsprüfung erstellten Hypothesen im Sinne der Vorsorge überprüfen sowie nicht vorhersehbare Effekte ermitteln. Darin enthalten ist eine Frühwarnfunktion, die erlaubt, unerwünschte Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und abzuwenden. Ob diese Zielvorgaben erfüllt werden können, hängt maßgeblich von der Ausgestaltung des Monitoringprogramms ab. Die erfolgreiche Ausgestaltung wiederum hängt primär von zwei Faktoren ab: der Auswahl geeigneter Indikatoren und Messparametern; der Wahl eines aussagekräftigen und praktikablen Erhebungsdesigns. Gegenstand dieses Berichtes ist die Auswahl geeigneter Indikatoren. Dabei stellen sich folgende Probleme und Anforderungen: 1. Identifikation und Auswahl von Indikatoren mittels Risikoanalysen und -szenarien: In Europa liegen im Zusammenhang mit dem großflächigen Anbau von GVP noch keine Erfahrungen bezüglich der Risiken und schädlichen Umweltwirkungen vor. Da es aber Ziel des GVO-Monitorings ist, erkannte Risiken zu erfassen und mögliche Schäden abzuwenden, kann die Identifikation und Auswahl geeigneter Indikatoren nur mit Hilfe von Risikoanalysen und -szenarien erfolgen. Ausgangspunkt dazu bilden Wirkungshypothesen zu den Umweltwirkungen von GVP auf andere Organismen. 2. Fallspezifität: Die Wahl der Indikatoren, die innerhalb eines GVO-Monitorings beobachtet werden sollen, richtet sich nach der Art der angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen und ihren transgenen Eigenschaften. 3. Notwendigkeit geeigneter Bewertungssysteme: Da in den miesten Fällen aus einer großen Anzahl von mit den GVP direkt und indirekt assoziierten Arten jene ausgewählt werden müssen, die die verlässlichsten Informationen zur Umweltqualität liefern, braucht es geeignete Bewertungssysteme, um potenzielle Indikatorarten zu gewichten.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1416770 | 15101 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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