Diese Arbeit versucht, die Grundlagen für die großdolige und für die kronenoffene Bauweise in der Wildbachverbauung aufzuzeigen. Zusammengefasst ergeben sich folgende Ergebnisse und Folgerungen: Die Verbauungsgeschichte zeigt, dass die österreichischen Wildbachverbauungsingenieure seit Beginn ihrer Tätigkeit zur Freihaltung der Geschiebeablagerungsräume sich der großdoligen Baumethode mancherorts bedienten. Jedoch war dieser wegen der Etagenanordnung bei den Bauwerken kein voller Erfolg beschieden. Verbesserungen bringen die Dolen, die bis zur Krone geöffnet sind (Schachtdolen, Dolenüberdeckungen, Großdolen mit Sperrelementen) und Dolen mit Wildholzkörben. Um die Entleerungsfunktion zu steigern, wurde von der österreichischen Wildbachverbauung die kronenoffene Bauweise mit engen Öffnungen (Schlitzen), mit breiten Öffnungen mit Sperrelementen (Balken, Rechen und Gittern) und ohne Sperrelemente entwickelt. Der staulose Durchfluss bestimmt die Öffnungsgröße und bringt den besten Entleerungserfolg. Die Staubuhnen, bzw. die Stauschwellen besorgen einen vorübergehenden Geschiebestau zur Abschwächung der Murstöße. Die großdolige und die kronenoffene Bauweise in der Wildbachverbauung stellen eigene Baumethoden dar und sie ergänzen die geschlossene Bauweise mit Kleindolen. Die aufgezeigte Baumethode verlangt vom Wildbachverbauungsingenieur als Planer und Gestalter eine genaue Kenntnis des gesamten Wildbacheinzugsgebietes und der Bacheigenheiten. Die Bauwerke, bzw. die Bauanlagen mit Entleerungsaufgaben sind dem Bachcharakter in bezug auf Wasser- und Geschiebeführung anzupassen. Durch die Auswechselbarkeit der Sperrelemente (bewegliche Bauart) sind Angleichungen an die oft wechselhaften Vorgänge in Wildbächen leicht möglich. Die großdoligen und die kronenoffenen Bauwerke sind auf die Wasserdruckkraft zu dimensionieren, da diese von einer Verklausung der Öffnungen abgeleitet wird. Die Mauerverstärkung infolge der Mauerschwächung durch Öffnungen ist rechnerisch erfassbar. Für die Durchflussberechnung durch Öffnungen bestehen hydraulische Formeln. Der Beweis der Wirtschaftlichkeit wurde am Beispiel Fischbachentleerungssperre erbracht. Eine Einsparung der Kreditmittel wird durch die natürliche Abschleusung des Wandergeschiebes durch das Wasser bei Einsparung von künstlichen Räumungen erreicht. Auch durch die Gleichgewichtsherstellung in der folgenden Bachstrecke durch eine natürliche Wasser- und Geschiebefracht bei Ausschaltung von Uferangriffen senken sich die Instandhaltungskosten, bzw. die Verbauungskosten. Durch die großdolige und durch die kronenoffene Bauweise wird das Wildbachverbauungsziel "die Verlandung von Geschiebeablagerungsräumen zu verzögern, um den Stauraum auch für Katastrophenfälle bereitzuhalten", vollkommen erreicht.