Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der jährlichen Inventur des Umweltbundesamtes für Dampfkesselanlagen in Österreich für die Jahre 1990 bis 2002. Ziel dieser Inventur ist es unter anderem, den Verpflichtungen der Großfeuerungsanlagen-Richtlinie (2001/80/EG) bezüglich der Berichterstattung von Emissionsdaten nachkommen zu können. Datenlage und Aktualität Jeder Betreiber einer Dampfkesselanlage, deren Brennstoffwärmeleistung 2 MW überschreitet, ist gemäß §10 Abs. 7 Luftreinhaltegesetz für Kesselanlagen (LRG-K)1 verpflichtet, jährlich eine Emissionserklärung an die zuständige Behörde zu übermitteln. Das Umweltbundesamt ersucht jährlich in einem Schreiben an die zuständigen Behörden (im allgemeinen die Bezirksbehörden) um die Übermittlung einer Kopie der Emissionserklärung. Diesem Ersuchen wird jedoch meist nicht termingerecht nachgekommen, sodass trotz mehrmaliger Nachforderungen auch der vorliegende Datenstand erst Ende September 2003 erreicht werden konnte. Von den Dampfkesselanlagen zwischen 50 und 300 MW Brennstoffwärmeleistung sind acht Emissionserklärungen bis zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch immer nicht im Umweltbundesamt eingetroffen. Großfeuerungsanlagen in Österreich. Als Großfeuerungsanlagen werden in diesem Bericht Dampfkesselanlagen mit einer thermischen Brennstoffwärmeleistung von 50 MWth oder mehr bezeichnet. In Österreich bestehen 75 Großfeuerungsanlagen, davon 20 Anlagen mit einer Brennstoffwärmeleistung von über 300 MWth. Etwa die Hälfte der Großfeuerungsanlagen sind kalorische Kraftwerke zur Strom- und/ oder Wärmeerzeugung; sie decken über rund drei Viertel der installierten Brennstoffwärmeleistung der Großfeuerungsanlagen ab. Die Industrie macht rund 16 % der installierten Brennstoffwärmeleistung der Großfeuerungsanlagen aus, die Raffinerie an die 8 %. Die nach Brennstoffwärmeleistung größten Dampfkesselanlagen in Österreich sind die Kraftwerke Dürnrohr und Theiß mit mehr als 1.000 MW. Der größte Emittent von SO2 und NOx ist allerdings die Großfeuerungsanlage RS15 der Raffinerie Schwechat, die 2002 für 41,1 % der SO2 und 19,9 % der NOx Emissionen aller Großfeuerungsanlagen in Österreich verantwortlich war.