Da Holz als ein natürlicher Rohstoff flächenbezogen produziert wird, weisen die Marktbeziehungen starke regionale Abhängigkeiten auf. In Ermangelung geeigneten Datenmaterials zur Darstellung interregionaler Stoffströme existieren bisher keine Analysen zur Verbundenheit der deutschen Rohholzmärkte. In der Holzmarktliteratur sind Untersuchungen zu einzelnen deutschen Rohholzmärkten, z.B. auf Bundesländerebene, sowie zu stark aggregierten Märkten, zumeist auf Bundesebene, vorzufinden. In Letzteren bleiben regionale Strukturen vereinheitlicht bzw. unberücksichtigt. Um dem mikroökonomischen Anspruch an Homogenität der Güter besser gerecht zu werden, bedarf es jedoch einer regionalen Differenzierung der Rohholzsortimente nach Holzart, Güte- und Stärkeklassen. Den Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit bilden daher bundesländerspezifische Preise für Fichten-, Kiefern- und Buchenholz der Güteklasse B und Stärkeklasse 2 für die Holzarten Fichte und Kiefer bzw. Stärkeklasse 4 für die Holzart Buche über den Gesamtzeitraum von 1980 bis 2001. Aus der deskriptiven Preisanalyse für alle drei Holzarten geht hervor, dass von 1980 bis 1989 relativ moderate Chartverläufe zu beobachten sind, bei denen Ausreißer die Ausnahme bilden. Ab 1989 erhöhte sich die Volatilität jedoch deutlich, woraus gefolgert werden kann, dass die Märkte sensibler reagierten. Diese, durch eine hohe Dynamik der Preisverläufe gekennzeichte Phase, geht in allen drei Fällen über den der Kalamität von 1990 zurechenbaren Reaktionszeitraum hinaus. Somit kann auf eine grundsätzliche Veränderung des Marktgeschehens seit der Wiedervereinigung Deutschlands geschlossen werden. Die Untersuchung auf allgemeine Zusammenhänge ergibt zumeist durchwegs positive Ergebnisse, da in fast jedem Beobachtungszeitraum für alle drei Holzarten Korrelationen zwischen den Preisen der Bundesländer nachgewiesen werden können. Die einzige Ausnahme stellt der Zeitraum 1986-1995 dar, da sich hier für die Holzart Kiefer keine interregionale Wechselbeziehung aufzeigen lässt. Aus der Aussparung der Jahre, in denen die Erschütterung des Preisgefüges infolge der Windwürfe maximal war, resultiert in allen Fällen eine Verbesserung der Ergebnisse bezüglich Anzahl und Intensität der Beziehungen. Dennoch lassen sich bei der Betrachtung der Korrelationsergebnisse keine interregionalen Strukturen erkennen, die aussagekräftige Marktzusammenhänge widerspiegeln. Die Analyse der Gültigkeit des "Law of One Price" (LOP) ergab zunächst für die drei betrachteten Holzarten ähnliche Ergebnisse. So konnte die Wirksamkeit in den achtziger Jahren zwischen den westdeutschen Bundesländern sowie von 1992-2001 innerhalb der drei ostdeutschen Bundesländer konsequent untermauert werden. Abgelehnt werden muss das Gesetz hingegen für alle Holzarten innerhalb der westdeutschen Bundesländer zwischen 1986-1995 und 1992-2001 sowie für den großen Querschnitt von 1992-2001. Lässt sich bei dem homogenen Sortiment Fichtenholz noch ein partieller Einfluss von Transportkosten auf die Preiszusammenhänge feststellen, so kann dieses für die meisten der untersuchten Ländergruppen bzw. Zeiträume in Bezug auf das heterogenere Kiefernholz nicht gezeigt werden. Auf den Buchenholzmärkten lässt sich die konstante Größe "Ökonomische Entfernung" zur Erklärung interregionaler Preisdifferenzen in keinem Fall als Transportkosten interpretieren, was auf einen vernachlässigbaren Einfluss dieses Parameters schließen lässt. Die Berücksichtigung der primär von den Kalamitäten gekennzeichneten Jahre hat zumeist eine je nach Holzart variierende Verbesserung hinsichtlich der formalen Nachweisbarkeit des LOP zur Folge. Allein für die achtziger Jahre kann die Gültigkeit des LOP zugleich für beide untersuchten Holzarten nicht verworfen werden. Für die Buchenholzmärkte erhärtet sich die Wirksamkeitshypothese zwischen den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein über alle betrachteten Zeiträume hinweg. Die Fichtenholzmärkte hingegen unterliegen, unabhängig davon, wie die Bundesländer kollektiviert werden, für den Zeitraum von 1992-2001 dem LOP. Obgleich die formale Gültigkeit des LOP z.T. verbessert untermauert werden kann, lässt sie sich inhaltlich nicht bestätigen, zumal die konstanten Regressionsparameter nicht als Transportkosten interpretiert werden können. Bei Untersuchung des Zeitraums 1992-2001 auf zeitspezifische feste Effekte fallen auf den Buchen- und Kieferholzmärkten das Jahr 1994 sowie auf den Fichtenholzmärkten das Jahr 1993 durch systematische Unterschiede zu den meisten übrigen Jahren auf.