Die Neuversiegelung von Grünland mit 20 ha/Tag auf der einen Seite und brachliegende ehemalige Industrie- und Gewerbebetrieben auf der anderen Seite waren Anlass, eine Studie über das bis dato unbekannte Ausmaß an Industriebrachen und deren Potenzial zur Wiedernutzung durchzuführen. Bei 3.000 bis 6.000 Brachflächen in Österreich und einem Brachflächenausmaß zwischen 8.000 und 13.000 ha - somit einer Fläche in der Größenordnung der Stadt Linz - sowie einem jährlichen Anfall an Industriebrachen von rund 1.100 ha könnte rund ein Viertel des jährlichen Flächenneubedarfs durch Revitalisierung von verlassenen Industriestandorten eingespart werden. Eines der Haupthindernisse der Wiedernutzung stellen Kontamination des Bodens zufolge industrieller/gewerblicher Vornutzungen dar. Mögliche Sanierungskosten, Zeitverzögerungen und Haftungsunsicherheiten im Umgang mit Verunreinigungen müssen den Vorteilen eines Nachnutzungskonzeptes im Einzelfall gegenüber gestellt werden. In vielen Fällen fällt jedoch die Entscheidung für eine Verbauung von Gründland - auch wenn gleichzeitig wertvolle Flächen brachfallen. Es werden Schritte vorgeschlagen, diese brachliegenden Industriegebiete durch gezielte politische Maßnahmen, nachhaltiges, innovatives Flächenmanagement und fachgebietsübergreifende Konzepte wieder in den Immobilienmarkt zurückzuführen.