- Standardsignatur2566
- TitelBeiträge zur Biologie und Bekämpfung wichtiger Ölfruchtschädlinge : Zur Biologie und Bekämpfung von Ceutorrhynchus assimilis Payk. und Meligethes aeneus Fbr.
- Verfasser
- ErscheinungsortHamburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr1940
- Seiten131 S.
- Illustrationen54 Abb., 126 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer129762
- Quelle
- AbstractCeutorrhynchus assimilis entwickelt seine Hauptregsamkeit oberhalb 15°C. Unterhalb dieser Temperatur hält er sich versteckt zwischen Knopsen und Blüten oder in Bodennähe. Bei kühler Witterung reagiert der Käfer auf Störungen mit Thanatose, bei höherer fliegt er davon. Als Hauptnährpflanzen dienen vorwiegend Brassica-Arten. Die Jungkäfer findet man während des Sommers auch häufig an Raphanus Raphanistrum und R. sativum. - Befressen werden Knospen, Blüten und besonders Schoten. Als Brutpflanzen dienen in erster Linie Brassica-Arten. Die Larven leben meist einzeln in den Schoten. Sie verlassen diese durch ein Lock, das sie in die Schotenwand nagen. Die Entwicklung dauert von der Eiablage bis zur Verpuppungsreife bei 12°C rund 45, bei 18°C rund 27 und bei 24°C rund 19 Tage. Die Puppenruhe währt bei 12°C rund 42, bei 18°C rund 20 und bei 24°C rund 14 Tage. C. assimilis hat jährlich nur eine Generation. Im August bezieht der dann noch nicht geschlechtsreife Käfer an licht bestandenen, sonnigen Wald- und Parkrändern mit mäßig feuchtem Boden in 3-8 cm Tiefe das Winterlager. Er teilt es mit einer Reihe weiterer bekannten Ölfruchtschädlinge, wie C. pleurostigma, C. quadridens, Meligethes aeneus, Phyllotreten usw. Als Larvenparasiten wurden Trichomalus fasciatus Thomas. und Xenocrepis pura (Först.) Mayr gefunden. An den Imagines schmarotzt gelegentlich die Milbe Trobidium holosericeum L. Die Larven des Rüßlers werden zuweilen von einer Bakteriose heimgesicht. Durch diese kann die Populationsdichte des Käfers vielleicht erheblich beeinflusst werden. Die unmittelbare Schädlichkeit der Imagines von C. assimilis ist im allg. gering. Als Wegbereiter für Folgeparasiten (Alternaria brassicae (Berk.) Bolle, Dasyneura brassicae Winn.) spielt der Käfer dagegen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Larve ist ausgesprochen und unmittelbar schädlich. Durch kulturelle Maßnahmen wie Planwirtschaft, geeignete Pflege und Düngung, züchterische Arbeit u.a.m., kann den Verlusten durch Meligethes aeneus und Ceutorrhynchus assimilis entgegengearbeitet werden. Beflug der Bestände durch die Honigbiene beeinflusst den Befall durch M. aeneus wenig oder nicht. Bei Einsatz von Fanggeräten sind Fangflüssigkeiten Klebesubstanzen vorzuziehen. Petroleum + Seifenwasser im Verhältnis 1:20 erwies sich als hinreichend insektizid. Das aus dem Sperlingschen Fangapparat entwickelte Rapskäferfanggeräte nach Buhl-Meyer bedeutet auf dem Gebiet der Glanzkäferbekämpfung einen Fortschritt. Der Apparat kann schon in 35 cm hohen Beständen erfolgreich eingesetzt werden und gewährleistet unter günstigen Bedingungen einen Befallsrückgang um 80%. Ein tragbares Gerät mit Fangwannen ähnlich dem Paulyschen Käferfänger und ein auf dem Sperlingschen Prinzip beruhendes Geräte der Fa. Fritz & Sohn fielen dagegen in der Leistung ab. Arsenhaltige Stäubemittel erwiesen sich im Labor gegen M. aeneus als hinreichend, gegen C. assimilis als unzureichend wirksam. Das beste Ergebnis brachte Cuprodyl. Freilandversuche hatten unter der Ungust der Witterung zu leiden, sie versprachen aber bei einer Dosierung von 2 g/m2 Aussicht auf Erfolg. Unten den im Labor gegen M. aeneus und C. assimilis geprüften Kontaktmitteln ergab sich folgende Rangordnung: 1. Derrismittel, 2. Pyrethrummittel und 3. derris- + pyrethrumhaltige Mittel. Nikotinhaltige Gifte und solche anderer Zusammensetzung versagten. Feldversuche mit rotenon-, pyrethrin- und rotenon- + pyrethrinhaltigen Präparaten ergaben keine einheitlichen Ergebnisse. Versagt hat das Kieselsäuremehl Naaki. Als ausreichende Mindestdosierung ergab sich im Feldversuch für Derrismittel 2,5-3 g/m2, für Derris-Pyrethrum- und für Pyrethrummittel 3-3,5 g/m2. Die Freilandversuche ergaben, dass der an sich lohnende Einsatz von Fraß-, bzw. Kontaktstäubemitteln unter den unbeständigen mitteleuropäischen Witterungsverhältnissen im Frühjahr zu unsicher ist. Bei der Bekämpfung von M. aeneus ist das Hauptgewicht auf die Anwendung mechanischer Fanggeräte (Fangapparat nach Buhl-Meyer) zu legen, wenn auch zum Schutz junger Ölsaaten (unter 35 cm) nicht ganz auf den Einsatz chemischer Präparate verzichtet werden kann. Beobachtungen wiesen darauf hin, dass M. aeneus vielleicht durch ein Fangpflanzenverfahren niedergehalten werden kann. Exakte Versuche darüber stehen aber noch aus.
- Schlagwörter
- Klassifikation453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
145.7x19.29 (Brachypteridae)
145.7x19.91 (Allocorynidae)
413 (Physikalische und mechanische Bekämpfung)
414.12 (Pestizide)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
---|---|---|---|---|
1415075 | 2566 | Monographie | Büchermagazin | Verfügbar |
Hierarchie-Browser