- Standardsignatur5275
- TitelNachhaltige Nutzung von genetischen Waldressourcen in Österreich - Evaluierung bisheriger Maßnahmen und Perspektiven für zukünftiges Handeln
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- Seiten34 S.
- Illustrationen5 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer129356
- Quelle
- AbstractÖsterreich hat bereits Mitte der 80er Jahre gezielte Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt initiiert und damit die ökologische und ökonomische Bedeutung genetischer Ressourcen für ein politisches Handeln erkannt. Um eine Anpassung über die Generationsschwellen hinweg zu ermöglichen und damit eine evolutionäre Weiterentwicklung der Wälder zu gewährleisten, wurden in situ Maßnahmen als dynamische Generhaltung favorisiert. Es wurde ein Netzwerk von Generhaltungsreservaten entlang von Umweltgradienten angelegt, d.h. die Reservate wurden für verschiedene Baumarten in vielen Wuchsgebieten (= Herkunftsgebieten) eingerichtet. Bisher wurden insgesamt 8.900 ha in 312 Generhaltungseinheiten im Rahmen des Nationalen Programmes registriert. Als statische Generhaltung, d.h. als ex situ-Maßnahmen wurden eine Samenbank errichtet und 67 Samenplantagen, welche 21 Baumarten mit 53 Herkünften auf einer Fläche von 115 ha umfassen, angelegt. Internationale Übereinkommen, neue Befunde in der Erhaltungsgenetik und anderen relevanten Wissenschaftsbereichen, Änderungen des Waldzustandes und neue Belastungen des Waldes erfordern eine Neukonzeption des Programms. Daher wird auch in rechtlich bindenden Normen, wie beispielsweise im Agrarrechtsänderungsgesetz explizit die Erhaltung forstgenetischer Ressourcen gefordert oder in der EUCouncil Directive 1999/105 die Bedeutung genetischer Diversität betont. Die Erhaltung der genetischen Anpassungsfähigkeit als Voraussetzung künftiger evolutionärer Prozesse ist auch für die Zukunft anzustreben. Klimawandel, Verlust und Veränderung bestimmter Habitate, Engpässe der regionalen Versorgung mit Saatund Pflanzgut, die natürliche Verjüngung genetisch minderwertiger Bestände und insbesondere lokal überhöhte Wildbestände sind wesentliche negative Einflussfaktoren. Bei den in situ-Generhaltungsbeständen besteht Handlungsbedarf im Pannonischen Tief- und Hügelland (Wuchsgebiet 8.1), Mühlviertel (Wuchsgebiet 9.1) und Nördlichem Alpenvorland (Wuchsgebiete 7.1 und 7.2), da dort keine oder nur einzelne Generhaltungseinheiten ausgewiesen wurden. Ex situ-Maßnahmen (Saatgutlagerung in der Samenbank) sollen nicht oder nur eingeschränkt (bestimmte Samenplantagen) in der Zukunft fortgeführt werden. Es ist anzustreben, dass Nationalparks und die Kernzonen der Biosphärenparks als Gen-Schutzgebiete definiert werden, in denen autochthones Pflanzenmaterial obligatorisch verwendet werden sollte. Das Ziel anpassungsfähige und genetisch nachhaltig bewirtschaftete Wälder zu schaffen soll auch durch eine verstärkte Einbindung genetischer Aspekte bei der regulären forstlichen Bewirtschaftung ermöglicht werden.Hierzu wird vorgeschlagen, das neue Programm langfristig in ein Passive Adaptive Management zu überführen, ein entsprechendes Monitoring zu erstellen und die hierzu notwendigen Modelle langfristig zu erarbeiten oder bestehende zu modifizieren. Wesentlich ist dabei, dass in einzelnen, ausgewählten Forstbetrieben Aufforstungen, welche mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden, nach genetischen Kriterien evaluiert werden sollen und damit eine wichtige Datengrundlage für das Adaptive Management geschaffen werden kann. Diese Daten könnten durch Felderhebungen ergänzt werden, welche das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft im Rahmen der Saatgutkontrollen durchführt. Ferner wird vorgeschlagen, Daten über den Verkehr mit forstlichem Vermehrungsgut, insbesondere über das Verbringen aus dem EURaum, als zusätzliche Informationsquelle für die forstliche Generhaltung zu nutzen. Das überarbeitete Programm zur Nachhaltigen Nutzung genetischer Waldressourcen sollte ein wesentlicher Teil des Nationalen Waldprogramms Österreichs sein, wie dies in der Resolution 4 der 4. Europäischen Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (Wien 2003) politisch verpflichtend normiert wurde.
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- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1414728 | 5275 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
1414728PDF | 5275 | elektronische Publikation | Verfügbar |
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