Im vorliegenden Beitrag wurde untersucht, welche Faktoren die Entscheidung österreichischer Landwirte beeinflusst haben, den Betrieb im Zeitraum von 1995 bis 1999 aufzugeben oder weiterzuführen. Als Datengrundlage dienten die einzelbetrieblichen Daten der Agrarstrukturerhebungen 1990, 1995 und 1999, die teilweise durch Daten aus dem INVEKOS-Datenbestand sowie Daten aus der regionalen Arbeitslosen- und Einkommensstatistik ergänzt wurden. Die Schätzungen wurden mit einem multivariaten logistischen Regressionsmodell durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsaufgabe insbesondere mit der Teilnahme am Umweltprogramm ÖPUL, dem Gesamteinkommen sowie der Höhe der Direktzahlungen (ÖPUL, Ausgleichszulage und Nationale Beihilfen) reduziert wird. Eine große Rolle spielt darüber hinaus das forstwirtschaftliche Einkommen. Während der Besitz von kleinen bis mittelgroßen Waldflächen die Überlebenschance von Betrieben offenbar verbessert, führen größere Waldbesitzungen eher zu einer leicht steigenden Ausstiegswahrscheinlichkeit. Weitere betriebsbezogene Einflussfaktoren sind das Betriebswachstum, der Viehbestand, die Viehdichte, die Flächenrentabilität, die Erschwerniszone, die Wirtschaftsweise sowie die Wahl des Betriebsschwerpunktes. Bei den familiären Verhältnissen und persönlichen Eigenschaften des Betriebsleiters wiesen vor allem Geschlecht und Alter, sowie die Anzahl der Kinder und der Familienarbeitskräfte einen signifikanten Einfluss auf. Erwartungsgemäß geben kinderlose Betriebsleiter den Betrieb öfter auf als solche mit Kindern, weibliche öfter als männliche, und ältere öfter als jüngere, wobei ein deutlicher Anstieg ab 55 Jahren beobachtet werden kann. Zusätzliche Familienarbeitskräfte erhöhen ebenfalls die Überlebenschance von Betrieben. Schließlich wurden auch regionale Faktoren getestet, wobie vor allem eine bessere Erreichbarkeit des nächstgelegenen überregionalen Zentrums die Ausstiegsneigung senkt. Darüber hinaus zeigt sich, dass Betriebe im Norden und Nordosten sowie Betriebe in den westlichen Zentralalpen die Produktion eher aufgeben, als Betriebe in den südlichen Regionen und den östlichen Zentralalpen.
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen]) [436] (Österreich)