Ziel der vorliegenden Publikation ist die detaillierte und umfassende Beschreibung von Moosflora und Moosvegetation des südöstlichen Oberösterreich als Ergebnis von Untersuchungen im Zeitraum 1995-2004. Das Untersuchungsgebiet wird im Süden und Osten durch die Bundesländer Steiermark und Niederösterreich begrenzt, im Westen durch den Traunsee und im Norden durch das Alpenvorland, das mit einem schmalen Streifen noch in die Untersuchungen einbezogen wurde. Das Gebiet umfasst mit 2239 km2 etwa ein Fünftel der Gesamtfläche Oberösterreichs. Es umschließt u.a. die Region Pyhrn-Eisenwurzen mit dem Nationalpark Kalkalpen und das östliche Salzkammergut. Mit 2233 m weist es eine beträchtliche Höhendifferenz auf. Der Großteil des Gebietes gehört dem Bereich der Nördlichen Kalkalpen an, die hier mit dem großen Priel eine Höhe von 2515 m erreichen. Die Erforschung der alpinen Moose und Moosgesellschaften stellt deshalb einen wichtigen Teil der Arbeit dar. Das Wert gliedert sich in fünf Teile. Nach dem allgemeinen Teil mit einführenden Kapiteln werden im zweiten Teil die floristischen Besonderheiten der einzelnen Regionen und Naturräume des Untersuchungsgebietes dargestellt mit geographischen Übersichtskarten, Beschreibungen bryologisch bemerkenswerter Lokalitäten, Artenlisten und Skizzen. Im dritten Teil werden alle im Gebiet festgestellten 595 Moosarten behandelt, 147 Lebermoose und 448 Laubmoose. Mit Einschluss der intraspezifischen Sippen erhöht sich ihre Zahl auf 622 Taxa. Diese kommentierte Artenliste enthälte neben Fundangaben mit beigefügten Verbreitungskarten auch Angaben über Häufigkeit, Ökologie, soziologisches Verhalten und ev. Gefährdung jeder einzelnen Art im Gebiet. Historische Funde und Literaturangaben werden ebenfalls zitiert. Mehrere meist kritische Sippen werden zeichnerisch oder photographisch dargestellt. Die zehn Jahre andauernden Untersuchungen erbrachten zahlreiche, zum Teil vom Autor allerdings bereits andernorts publizierte Neunachweise. Neu für Mitteleuropa war Hymenostylium recurvirostrum var. insigne, neu für Österreich Bryum barnesii, B. gemmiferum, B. ruderale, Seligeria acutifolia und Scapania parvifolia. Als Erstnachweis für Oberösterreich stellten sich die Funde von 60 weiteren Sippen, für das Untersuchungsgebiet zusätzlich von 117 Taxa heraus. Im abschließenden soziologischen Teil V werden die Moosgesellschaften des Gebietes behandelt und vorangestellt in Teil IV mehrheitlich auch mit Farbfotos dokumentiert. Von 3700 Vegetationsaufnahmen nach der Methode von Braun-Blanquet konnten 2617 Aufnahmen verwertet und 121 Assoziationen, 175 Subassoziationen und 113 Varianten zugeordnet werden. Erstmals beschrieben werden der Unterverband Pelllienion epiphyllae, die Assoziationen Asterelletum lindenbergianae, Dichodontio-Anthelietum juratzkanae, Seligerietum austriacae, Seligerietum irrigatae, Seligerietum patulae, Schistidietum grandis, Timmietum norvegicae sowie 43 Subassoziationen. Das umfangreiche Tabellenmaterial befindet sich auf der im Buch beigelegten CD-ROM.