Meteorologisch gesehen war das Jahr 2004 gegenüber dem langjährigen Mittel (1961-1990) bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. Wie schon im vergangenen Jahr basiert die Beurteilung der lufthygienischen Situation auf den Grenzwerten der europäischen Luftqualitätsrichtlinien, die in das Bundes-Immissionsschutzgesetz und dessen Durchführungsbestimmungen (22. und 33. BlmSchV) übernommen wurden. Die Tabellen im Lufthygienischen Jahresbericht wurden nach der Übergangsphase 2003 nun ganz an die neuen Beurteilungsgrundlagen angepasst. Um eine richtlinienkonforme Überwachung zu gewährleisten, wird das hessische Luftmessnetz in den Jahren 2004 und 2005 umstrukturiert. Verschiedene Wald- und Stadtstationen, deren lufthygienische Charakteristik durch langjährige Untersuchungen gut bekannt ist, werden geschlossen. Einige Stationen werden an neue Standorte verlegt und zusätzlich werden Stationen an Verkehrsschwerpunkten aufgebaut. Dass die Immissionsbelastung durch verkehrsbedingte Luftschadstoffe ein Problem darstellt, wird deutlich, da auch im Jahr 2004 wieder Grenzwertüberschreitungen bei den Komponenten NO2 und PM10 zu verzeichnen waren. Die Überschreitungen stellten sich zwar nicht so massiv wie im Vorjahr dar, aber im Ballungsraum Rhein-Main wurde an drei Stationen die zulässige Überschreitungshäufigkeit des festgelegten Tagesmittelwertes für PM10 überschritten. Obwohl im Gegensatz zum Rekordsommer 2003 die Ozonsituation wieder als normal bezeichnet werden kann, wurden zeitweise großräumig Konzentrationen über dem Informationswert gemessen.