Agrarumweltprogramme und Vertragsnaturschutz weiter entwickeln : Mit der Landwirtschaft zu mehr Natur : Ergebnisse des F+E Projektes "Angebotsnaturschutz"
Inhalt des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Angebotsnaturschutz" ist die Erarbeitung von Grundlagen zur Verbesserung der freiwilligen Kooperation von Naturschutz und Landwirtschaft. Ziel ist hierbei die stärkere Integration und Umsetzung von Biodiversitätsförderung in die landwirtschaftliche Praxis. Dazu werden, aufbauend auf den aktuellen agrarpolitischen Rahmenbedingungen, Vorschläge zur Optimierung von Agrarumweltprogrammen, Vertragsnaturschutz und sonstigen Fördermaßnahmen entwickelt. Damit soll ein attraktiver "Angebotsnaturschutz" etabliert werden, der sowohl bei Landwirten und Verwaltung auf hohe Akzeptanz stößt als auch effizient der Förderung der Biodiversität auf großer Fläche dient. Die Studie wählt dabei folgende Vorgehensweise: 1. Recherche zu bestehenden Programmen und konkreten Umsetzungsbeispielen der Kooperation von Naturschutz und Landwirtschaft im In- und Ausland mittels einer Literaturanalyse und Expertenkonsultationen. Ergänzend wurden die Anforderungen der einzelnen relevanten Akteure sowie die komplexen und sich z.Zt. wandelnden relevanten agrarpolitischen Rahmensetzungen der ersten und zweiten Säule analysiert. Ausführliche Fallstudien zu den besonders relevanten Teilbereichen des Angebotsnaturschutzes: Förderung von Ackerbunt- und Rotationsbrachen, ergebnisorientierte Förderung des mesophilen Grünlands und gesamtbetriebliche Beratungsansätze des Naturschutzes für Landwirte. Aus- und Bewertung der aus den Arbeitsschritten 1 und 2 resultierenden über 90 Beispielen zur Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Irland und den Niederlanden, die wichtige Impulse für eine Weiterentwicklung kooperativer Ansätze geben. Um die Ergebnisse der Studie dem relevanten Personenkreis publik zu machen und unterschiedliche Erfahrungen zu integrieren, erfolgte eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Schwerpunkte bildeten zwei im Rahmen des Projekts veranstaltete internationale Fachtagungen, die zu einer intensiven Diskussion der jeweiligen Arbeitsergebnisse führten. Insgesamt stellt die Methodik der Untersuchung damit eine Verknüpfung von Grob- und Detailrecherche, Fallstudien und anwendungsorientierter Auswertung und Aufbereitung für die Öffentlichkeitsarbeit dar, eine aus Sicht der Autoren dem komplexen Thema adäquate Synthese verschiedener Arbeitsmodule. Die wichtigsten Ergebnisse des Vorhabens werden zu folgenden sieben zentralen Empfehlungen verdichtet, die auch die Grundlage für ein in deutscher und englischer Sprache erarbeitetes "Policy Paper" bilden. 1. Klare Ziele setzen: quantitative und qualitative Ziele erleichtern die Agrarumweltarbeit! 2. Erfolgsmodell Extensivgrünland weiterentwickeln: auf die Erfolge von ergebnisorientierter Förderung und Vertragsnaturschutz aufbauen und diese auf "normale" Blumenwiesen ausweiten! 3. Naturschutz auf 5% der Ackerflächen; Biotopverbund durch Förderung der Neuanlage und qualifizierten Pflege von Landschaftselementen voran bringen! 4. Aus Sicht des Landwirts und seines Betriebs heraus denken: Betriebsentwicklungspläne mit qualifizierter Naturschutzberatung fördern! 5. Landwirte und Umweltleistungen honorieren: Fördermittel umschichten, Finanzen für kooperativen Naturschutz um Faktor 3 bis 5 erhöhen! 6. Landwirte und Öffentlichkeit gewinnen: Kommunikation offen betreiben! 7. Partnerschaftliche Zusammenarbeit verbessern: Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz durch Entwicklung einer Partizipationskultur voran bringen! Insgesamt enthält die Studie 61 sehr unterschiedlich weit gehende Empfehlungen, die aus Sicht der Autoren eine wichtige Bedeutung für eine Weiterentwicklung der freiwilligen Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft haben. Diese werden in Form einer Checkliste zusammengestellt, die sowohl die relevanten Akteure - insbesondere EU, Bund und Länder - benennt als auch eine zeitliche Prioritätensetzung vornimmt.
907.1 (Natur- und Landschaftsschutz) 913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])