- Standardsignatur13200
- TitelBestimmungsgründe des Außenhandels mit Stammholz : Ein Modell und dessen empirische Überprüfung am Beispiel des Nadelstammholzmarktes der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1970 bis 1989 : Dissertation, Universität Göttingen
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr1995
- Seiten105 S.
- Illustrationen37 Abb., 58 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-7939-7009-4
- Datensatznummer126482
- Quelle
- AbstractZiel der vorliegenden Arbeit war es, eine ökonomisch plausible Theorie über den Stammholzaußenhandel zu formulieren, die einer empirischen Überprüfung anhand des Nadelstammholzaußenhandels der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1970 bis 1989 standhält. So wurden zunächst aufgrund theoretischer Überlegungen Hypothesen über das Marktverhalten von heimischen Stammholzanbietern und -nachfragern entwickelt. Dabei galt es auf die Besonderheiten der forstlichen Produktion und des daraus resultierenden Angebotsverhaltens einzugehen. Dies führte unter anderem dazu, dass zwei alternative Zielsetzungen für das Angebotsverhalten betrachtet wurden. Erstere ist die Gewinnmaximierung, und zwar die Gewinnmaximierung über mehrere Perioden. Gemäß der entwickelten und im einzelnen erläuterten Vorstellungen ist die Lage der Angebotskurve für diesen Fall abhängig von 1. Merkmalen der Infrastruktur eines Waldes, 2. dem für die zweite Periode erwarteten Stammholzpreis, 3. einem Abzinsungsfaktor, mit dem künftige Einnahmen und Ausgaben mit gegenwärtigen vergleichbar gemacht werden können, 4. dem für das Ende der 2. Periode geplanten Endbestand an stehenden Bäumen, 5. dem Preis der in der Holzernte eingesetzten Faktoren und 6. dem Baumbestand zu Beginn einer Periode. Die Angebotskurve selbst ist ansteigend, das heißt, dass die angebotene Stammholzmenge mit steigendem Preis zunimmt. Die zweite Zielsetzung ist die der Kostendeckung innerhalb einer Periode. Für diesen Fall wurde gezeigt, dass die Lage der Angebotskurve von den oben genannten Parametern 1, 5 und 6 sowie von den Fixkosten der Holzernte und einem gewünschten, fest eingeplanten Gewinn abhängt. Die so beschriebene Angebotskurve ist allerdings negativ geneigt, was bedeutet, dass die Angebotsmenge mit steigendem Preis abnimmt. Hinsichtlich der heimischen Stammholznachfrage schließlich wurden Annahmen getroffen, die zu einer fallenden Nachfragekurve führen. Ihre Lage hängt ab von 1. den Preisen für die in der Produktion holzhaltiger Endprodukte benötigten Faktoren Arbeit und sonstige Materialien sowie 2. den Preisen der Endprodukte selbst. Aus der heimischen Angebotskurve und der heimischen Nachfragekurve wurde dann die Außenbeitragskurve, die das Überschussangebot respektive die Überschussnachfrage eines kleinen Landes in Abhängigkeit des Weltmarktpreises beschreibt, abgeleitet. Diese Außenbeitragskurve ist unabhängig von der Zielsetzung heimischer Stammholzanbieter ansteigend, so dass der Außenbeitrag bei steigendem Weltmarktpreis in jedem Fall zunimmt. In einem nächsten Schritt wurden die Parameter der Außenbeitragskurve, das heißt die Bestimmungsgründe des Stammholzaußenhandels, erläutert. Diese Bestimmungsgründe wurden dann in einem für eine empirische Überprüfung geeigneten Außenbeitragsmodell zusammengefasst, wobei erstens nur der Außenhandel mit Nadelstammholz betrachtet wurde und zweitens den Anbietern das Ziel der Gewinnmaximierung unterstellt wurde. Auf der Basis von Zeitreihen mit Jahresdaten für die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1970 und 1989 wurden dan die Koeffizienten des Modells mit Hilfe der linearen Regression geschätzt. Die Ergebnisse der Koeffizientenschätzung und der statistischen Test- und Prüfverfahren lassen die Vermutung zu, dass das aufgestellte Modell geeignet ist, den Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Nadelstammholz relativ gut zu beschreiben. So sind alle Koeffizienten bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% von Null verschieden, und das Modell erklärt über 90% der Gesamtstreuung des beobachteten Außenbeitrags. Ein wichtiges Ergebnis der ökonometrischen Analyse ist insbesondere, dass die Vorzeichenerwartungen für die Koeffizienten erfüllt wurden, was bedeutet, dass unter den getroffenen Annahmen hinsichtlich der Interpretation der verwendeten Zeitreihen der Außenbeitrag steigt (fällt), wenn ceteris paribus 1. die für die nächste Periode erwarteten Stammholzpreise sinken (steigen), 2. die, durch eine Abzinsungsfaktor abgebildete Präferenz für gegenwärtige anstelle von künftigen Nettoerträgen aus dem Stammholzverkauf steigt (fällt), 3. die innerhalb der Einschlagplanung nicht kompensierbaren Kalamitäten zunehmen (abnehmen), 4. Die Kosten für den Produktionsfaktor Arbeit relativ zu anderen Preisen fallen (steigen), 5. der Weltmarktpreis für Nadelstammholz steigt (fällt) und 6. die - gebildet aus Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit - für das Inland erwarteten Nadelstammholzpreise niedrig (hoch) liegen. Diese Zusammenhänge lassen nun ihrerseits den Schluss zu, dass sich das in der Praxis beobachtbare Verhalten der Marktteilnehmer auf dem bundesdeutschen Nadelstammholzmarkt offenbar ökonomisch plausibel erklären lässt.
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- Klassifikation
| Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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| 1413043 | 13200 | Zeitschrift | Büchermagazin | Verfügbar |
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