Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die dem Gebiet der Forstökonomie zuzuordnen ist, ist der bundesdeutsche Markt für Holzspanplatten als dem bedeutendsten Holzwerkstoff in Deutschland. Ziel der Arbeit ist es, das Geschehen auf dem bundesdeutschen Spanplattenmarkt in den Jahren 1977 bis 2002 mit Hilfe von mikroökonomische Theorien zu erklären. Hierzu werden die Methoden der Marktlehre der Forst- und Holzwirtschaft angewendet, und es werden erstmals auch industrieökonomische und spieltheoretische Ansätze zur Erklärung eines deutschen Holzmarktes eingesetzt. Da aufgrund mangelnder Datenverfügbarkeit nicht für alle Erklärungsansätze ökonometrische Tests durchgeführt werden können, handelt es sich nicht um eine vollständige Marktanalyse. Es können vielmehr nur ausgewählte Merkmale des bundesdeutschen Spanplattenmarktes betrachtet werden. Bei Holzspanplatten handelt es sich nicht um ein homogenes Gut, da bei ihrer Herstellung verschiedene Veredelungsmöglichkeiten angewendet werden. Statistische Daten über den Spanplattenmarkt sind nur in aggregierter Form verfügbar. Einzelbetriebliche Daten über Produktionsmengen und -preise von Spanplatten sind nicht verfügbar, Daten über die einzelbetriebliche und branchenweite Produktionskapazitäten sowie deren Auslastung können nur für einzelne Jahre aus der holzwirtschaftlichen Fachpresse entnommen werden. Anhand dieser Daten lässt sich bereits der Konzentrationsprozess auf Seten der Anbieter von Spanplatten seit 1972 feststellen. Die Nachfrage nach Holzspanplatten wird als abgeleitete Nachfrage modelliert. Holzspanplatten werden vor allem im Baubereich und zur Herstellung von Möbeln eingesetzt. Die Nachfragestruktur weist in diesen Wirtschaftsbereichen eine atomistische Konkurrenz auf. Spanplatten sind ein Produktionsfaktor für Wohnungsbauten und für Möbel, die im Rahmen der Erstbeschaffung zur Ausstattung von Wohnungsneubauten verwendet werden. Es wird angenommen, dass bei steigender Nachfrage nach Wohnungsbauten auch die Nachfrage nach Spanplatten steigt.