- Standardsignatur13200
- TitelBürokratiekosten in privaten Forstbetrieben : Eine Analyse zu Höhe, Struktur und Bestimmungsgründen von staatlich bedingten Bürokratiekosten auf Grundlage einer empirischen Erhebung in privaten Forstbetrieben Bayerns, Baden-Württembergs und Hessens : Dissertation, Universität München
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr1999
- Seiten112 S.
- Illustrationen8 Abb., 61 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-7939-7020-5
- Datensatznummer126474
- Quelle
- AbstractZielsetzung der Arbeit war es, die Höhe und Struktur der Bürokratiekosten von privaten Forstbetrieben in ihrer Größenordnung zu ermitteln, wesentliche Einflussgrößen auf die Bürokratiekosten und gegebenenfalls bestehende Unterschiede in der Bundesländern und in Forstbetrieben unterschiedlicher Größe aufzuzeigen. Für diesen Zweck wurde Anfang 1997 eine schriftliche Befragung bei allen privaten Forstbetrieben mit mehr als 200 ha Waldfläche in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen durchgeführt. Es handelt sich zumindest in Deutschland um den ersten Versuch, Bürokratiekosten privater Forstbetriebe empirisch zu quantifizieren. Für die gewerbliche Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland sind bisher lediglich einige Versuche zur Quantifizierung der Kosten für die Erledigung an sich staatlicher Aufgaben durch die Unternehmen (Aufgabenüberwälzung, zum Beispiel Auszahlung von Kindergeld) vorgenommen worden. Forstspezifische Untersuchungen sind jedoch nicht bekannt. Für die vorliegende Untersuchung wurden die Bürokratiekosten als deutlich über die Aufgabenwälzung hinausgehend definiert. Als Bürokratiekosten wurden die kalkulatorischen Kosten der Betriebe für den laufend Zeitaufwand des Verwaltungspersonals und die kalkulatorischen Sachkosten für die erfassten Ereignisse betrachtet. Die laufenden Gewinneinbussen durch Entscheidungen der Behörden oder deren Gegenwartswert (Barwert) waren nicht Gegenstand der Untersuchung. Beispielsweise sollten also die kalkulatorischen Personal- und Sachkosten eines Betriebes durch den Vorgang der Ausweisung eines Schutzgebietes unabhängig vom Ergebnis dieser Ereignisses erfasst werden und nicht die sich durch höhere Kosten der Bewirtschaftung und Einschränkung der Nutzung ergebene Minderung der Gewinne, bzw. der Reinerträge. Bei der Erfassung wurden die Bürokratiekosten gegliedert in solche, bei denen der kostenverursachende Vorgang durch eine behördliche Initiative entstand, beispielsweise die Ausweisung eines Schutzgebietes, und solche, bei denen eine betriebliche Initiative der Auslöser war, beispielsweise die Beantragung einer finanziellen Förderung. Es wurde damit versucht, drei große Gruppen von Bürokratiekosten zu erfassen: 1. Kosten durch Überwälzung staatlicher Aufgaben auf private Forstbetriebe; 2. Bürokratiekosten durch staatliche Initiative; 3. Bürokratiekosten durch Initiative der Forstbetriebe. In den Fragebögen wurden diese drei Arten der Bürokratiekosten weiter nach Rechtsbereichen, bzw. nach Behörden unterteilt. Die Erfassung der Bürokratiekosten durch die Befragten bezog sich auf das Jahr 1996. Mit Hilfe der Waldbesitzerverbände der drei Bundesländer wurden insgesamt 353 Betriebe befragt. Die Rücklaufquote betrug 26%; es lagen für die Auswertung mithin 92 beantwortete Fragebögen vor. Der erfragte Zeitaufwand des Verwaltungspersonals der Forstbetriebe für die einzelnen Vorgänge wurde mit einem kalkulatorischen betriebsgrößenunabhängigen Personalkostensatz (60 DM/Stunde) in Kosten umgerechnet. Die ermittelten Bürokratiekosten insgesamt ergeben sich aus den so kalkulierten Personalkosten und den direkt erfragten Sachkosten, wobei die kalkulatorischen Personalkosten einen Anteil von etwa 60% und die internen (Materialeinsatz, etc.) und externen Sachkosten (Beratung, Gutachten, etc.) Anteile von etwa je 20% an den Bürokratiekosten besitzen. Der Zeitverbrauch des Verwaltungspersonals für die erfragten Aktivitäten bzw. Vorgänge verteilte sich zu über 40% auf überwälzte staatliche Aufgaben, zu rund einem Drittel auf Bürokratie infolge staatlicher Initiative und zu rund einem Viertel auf Bürokratie infolge einer Initiative. Die gesamten Bürokratiekosten in den befragten Forstbetrieben lagen im Mittel (entzerrt von Einflüssen des unterschiedlichen Rücklaufes in den Größenklassen) bei rund 85 DM/ha/Jahr. Sie nehmen dabei mit der Betriebsgröße von 104 DM/ha/Jahr in den kleinsten Betrieben (200 bis 499 ha) auf rund 30 DM/ha/Jahr in den über 3.000 ha großen Betrieben ab. Bürokratiekosten im Sinne der vorliegenden Untersuchung haben damit einen erheblichen Anteil von rund einem Drittel an den Verwaltungskosten der Forstbetriebe und belasten relativ kleine Forstbetriebe deutlich stärker als relativ große Betriebe. Im Mittel der befragten Betriebe betragen die Kosten der überwälzten staatlichen Aufgaben rund 36 DM/ha/Jahr, die Kosten der Bürokratie infolge staatlicher Initiative rund 28 DM/ha/Jahr und die Kosten der Bürokratie infolge eigener Initiative rund 20 DM/ha/Jahr.
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- Klassifikation
| Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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