Die Jahresniederschlagshöhen überschritten im gesamten Bundesgebiet, außer im Flussgebiet der Rabnitz und Raab, die Normalzahlen von 1961 - 1990 zum Teil beträchtlich. So wurden im Donaugebiet vom Inn bis zur Traun um 47% mehr Niederschlag verzeichnet als aufgrund der Normalzahl zu erwarten gewesen wäre. Nur im Flussgebiet der Rabnitz und Raab lagen die Niederschlagssummen um den Normalwert (99%). Eine positive Abweichung der mittleren Jahresniederschlagssumme vom Normalwert im Ausmaß von 24% wurde für das gesamte Bundesgebiet seit 1961 nicht ermittelt. Tagesniederschläge von mehr als 100 mm wurden an 200 Messstellen beobachtet. Der Zeitpunkt ihres Auftretens fiel großteils mit markanten Hochwasserereignissen zusammen. So wurden beachtliche Tagesniederschlagssummen z.B. am 6 und 7 Juni vor allem im südlichen Niederösterreich, vom 6. bis 12. August in sämtlichen Flussgebieten entlang der Donau und vom 15. bis 26. November im Draugebiet beobachtet. Dabei wurden die bisher beobachteten höchsten Tagessummen an mehreren Messstellen übertroffen. Im Jahresverlauf waren vor allem die Monate August und Oktober als besonders nass einzustufen mit Niederschlägen die im Mittel 205% bzw. 185% der Normalwerte erreichten. Die größten negativen Abweichungen der Niederschläge von den Normalwerten wurden im Mittel im Großteil des Bundesgebietes im Jänner und im Mai beobachtet. Die Massenbilanz der österreichischen Gletscher war im hydrologischen Jahr 2001/2002 allgemein mäßig negativ. Die Abflussverhältnisse des Jahres 2002 sind nahezu im gesamten Bundesgebiet als überdurchschnittlich zu charakterisieren. Im Süden waren die Abflüsse mit Ausnahme des Gailgebietes etwa durchschnittlich. In der südlichen und südöstlichen Steiermark sowie im Mittel- und Südburgenland herrschten jedoch erneut ausgeprägte Niederwasserverhältnisse. Im Jahr 2002 war eine Reihe außergewöhnlicher Hochwasserereignisse zu verzeichnen. Vom 6. bis 8. August und vom 12. bis 15. August kam es in großen Teilen Österreichs zu Extremhochwassern mit Jährlichkeiten von verbreitet 50, 100 und bis zu 1000 Jahren. Saisonal ungewöhnliche Hochwasser wurden im März an der Salzach und im November am Rhein registriert. Von Juni bis in den September führte eine Vielzahl schwerer Unwetter zu lokalen Überflutungen und Vermurungen. Die Ereignisse im November in Kärnten und im Dezember in der Weststeiermark beendeten das Hochwasserjahr 2002. Die Quellschüttungen lagen in Vorarlberg und Nordtirol meist im mittleren Bereich, einige lagen im Jahresmittel etwas unter denen des Vorjahres. In Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich lagen die Jahresmittel insbesondere zufolge der extremen Niederschlagsereignisse im August deutlich höher als üblich. An den Karstquellen Oberösterreichs wurden im August neue Schüttungsmaxima gemessen. Die Quellen im Süden Österreichs zeigten im Jahresschnitt jedoch niedrigere Schüttungen als die Jahre zuvor. Im Süden Österreichs, Osttirol, Kärnten, Südsteiermark und südliches Burgenland, waren die Grundwasserstände weit unterdurchschnittlich. Besonders in der Südsteiermark und im südlichen Burgenland wurden teilweise die tiefsten Grundwasserstände seit Beobachtungsbeginn gemessen. Erst ab November, gebietsweise auch erst durch ein Starkregenereignis am 5. und 6. Dezember kam es zu einem Anstieg auf annähernd mittlere Verhältnisse. Im restlichen Bundesgebiet lagen die Grundwasserstände zunächst im mittleren Bereich. Nur die vom Märzhochwasser betroffenen Gebiete zeigten in der Folge stark erhöhte Grundwasserstände, die bis zum August wieder leicht abnahmen. Das Hochwasserereignis im August führte in weiten Teilen Oberösterreichs, Niederösterreichs und teilweise in der nördlichen Steiermark zu extrem hohen Grundwasserständen. In manchen Gebieten Oberösterreichs wurden die höchsten je gemessenen Grundwasserstände registriert. Vielerorts ging das Grundwasser im Anschluss nur sehr langsam zurück.