Zusammenfassend lässt sich über die mediterranen Hochgebirgswälder bzw. über deren Holzarten sagen: 1. Wie in anderen Gebieten, so übt auch in den Mittelmeerländern die Massenerhebung einen positiven Einfluss auf die Hebung der Höhengrenzen aus. Isolierten Einzelbergen oder Inselgebirgen kommt diese Rolle nicht zu. 2. Eine Steigerung der mittleren Höhengrenze erfolgt einerseits im Atlassystem Nordafrikas, besonders im Südwesten, sowie in den kontinentalen Teilen des vorderen Orients, insbesondere im hohen Kaukasus. Die geringsten Höhen erreicht der Baumwuchs im Apennin und auf der Balkanhalbinsel. 3. Die Zunahme der jährlichen Niederschlagsmenge bewirkt in den Mittelmeerländern eine Hebung der Höhengrenze der borealen Waldbäume, umgekehrt ist der Einfluss auf die mediterranen Xerophyten. Die Höhengrenze mitteleuropäischer Arten wird hauptsächlich durch die mittlere Junitemperatur, diejenige der mediterranen Arten dagegen durch das Januarmittel bestimmt. 4. Die großen Temperaturschwankungen an den Höhengrenzen ein und derselben Art lehrt, dass speziell die mediterranen Gewächse in bezug auf ihre Temperaturamplituden offenbar sehr anpassungsfähig sind. 5. Im ganzen europäischen Mittelmeergebiet und in den Kaukasusländern bilden boreale Typen oder von ihnen abzuleitende Arten die wichtigsten und häufigsten Bestandteile der höheren Gebirgswälder und der mediterranen Wald- und Baumgrenze. In Nordafrika und z.T. im vorderen Orient sind es dagegen mediterrane bzw. orientalische Arten, denen diese Rolle zukommt. Die borealen Holzarten fehlen zum größeren Teil diesen Ländern vollständig oder sie sind doch von recht untergeordneter Bedeutung.