- Standardsignatur13513
- TitelUntersuchungen zum Wachstum der Elsbeere (Sorbus torminalis [L.] Crantz) am Beispiel einiger Mischbestände in Nordrhein-Westfalen
- Verfasser
- KörperschaftBodenordnung und Forsten Nordrhein-Westfalen Landesanstalt für Ökologie
- ErscheinungsortRecklinghausen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- Seiten155 S.
- Illustrationenzahlr. Abb., Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-89174-033-6
- Datensatznummer125778
- Quelle
- AbstractDie Erhöhung des Anteils gemischter Laubholzbestände ist gegenwärtig ein Hauptbestandteil der Zielsetzung deutscher Forstverwaltungen, sowohl zur Erhöhung der Produktivität und Stabilität der Bestände wie auch aus landeskulturellen Gründen. Hierzu sind Kenntnisse der Wuchseigenschaften der Baumarten sowie die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Baumarten, die in Mischung angebaut sind, von großer praktischer Bedeutung. Zur Erhaltung und Entwicklung der Biodiversität der Wälder nehmen die seltenen Baumarten eine gesonders zu berücksichtigende Stellung ein. Neben dem Erhalt des genetischen Materials kommen ihnen in vielfältiger Form eine große ökologische Bedeutung zu. Der Elsbeere (Sorbus torminalsi [L.] CRANTZ) ist darüber hinaus aufgrund der hohen Erlöse, die für Wertholzsortimente in der jüngeren Vergangenheit erzielt worden sind, ein hohes Interesse der praktischen Forstwirtschaft entgegengebracht worden. In Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten (LÖBF) Nordrhein-Westfalen ist vom Institut für Waldinventur und Waldwachstum der Universität Göttingen ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der Elsbeere in Mischbeständen initiiert worden, bei dem das Wuchsverhalten der Elsbeere in unterschiedlich strukturierten Mischbeständen untersucht werden sollte. Es wurden neben der Verwendung der Daten zweier in der Nähe von Göttingen gelegener Bestände insgesamt acht im Weserbergland und in der Eifel gelegene Elsbeeren-Mischbestände mit unterschiedlichen Baumartenzusammensetzungen waldmesskundlich aufgenommen. Hierbei sind in Teilen der Bestände neben den Koordinaten der Bäume die Baumart, die Kronenschirmfläche, die Höhe und der BHD jedes einzelnen Baumes erhoben worden. Darüber hinaus wurden die vorhandenen Stubben ebenfalls eingemessen, der Durchmesser gemessen und das Alter sowie die Baumart angesprochen. Zur Beschreibung der Entwicklung der Elsbeeren wurden insgesamt 21 Bäume entnommen und mit Hilfe der Stammanalyse weiter untersucht. Auf der Grundlage dieses Ausgangsmaterials wurde die vorhandene Variation von existierenden Mischbeständen mit nennenswerten Elsbeerenanteilen beschrieben und analysiert. Einen Teil der sich anschließenden Untersuchung macht eine dendroökologische Untersuchung zur Variation der Jahrringbreiten der Elsbeeren untereinander aber auch innerhalb des gleichen Stammes in verschiedenen Höhen aus. Neben holzanatomischen Besonderheiten wurden hier die Auswirkungen klimatischer Besonderheiten gezeigt und weiter untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass Elsbeeren auskeilende und Scheinjahrringe ausbilden sowie Reaktionen auf harte Frostjahre oder auf Dürrejahre zeigen. Die Auswertung der Strukturanalyse auf Grundlage der von Füldner (1995) dargestellten Parameter (Durchmesserdifferenzierung, Durchmischung auf der Basis der "Strukturellen Vierergruppe") ergab eine vornehmlich trupp- bis einzelstammweise Mischung in den unterschiedlichen Untersuchungsbeständen. Die artspezifische mittlere Durchmischung für die untersuchten älteren Bestände ist höher als in den jüngeren Beständen, d.h. die einzelstammweise Mischungsform ist hier anteilig weit häufiger anzutreffen als in den jüngeren Beständen. Die Durchmesserdifferenzierung ist über alle Bestände mittel bis schwach einzustufen. Neben der Strukturanalyse der vorhandenen Elsbeeren-Mischbestände ist ein wesentlicher Teil der Arbeit die Parametrisierung der Wuchsbeziehungen der Elsbeere. Grundlage der hergeleiteten Wuchsbeziehungen sind die im einzelbaumbasierten Waldwachstumssimulator BWINPro (Nagel, 1999) verwendeten abhängigen Variablen und Modellgleichungen. Es sind im Rahmen der Arbeit die Entwicklung des Standflächenbedarfes, der Kronendimension, des Höhenwachstums, des Grundflächenzuwachs, des Volumens, des Rindenanteils und weitere wachstumsrelevante Beziehungen regressionsanalytisch hergeleitet und weiter interpretiert worden. Kernstück hierbei ist die Herleitung eines Schaftformmodells für die Elsbeere. Hierfür hat sich eine nach Hui (1998) leicht veränderte Form der Modifizierten Brink-Funktion als das beste der getesteten Modelle erwiesen. Zur Herleitung und Beschreibung der wachstumsbeeinflussenden Verhältnisse vor dem Zeitpunkt der einmaligen Aufnahme ist eine Methode zur Ermittlung der früheren Baumdimensionen entwickelt und erprobt worden. Das Verfahren erwies sich als geeignet mit nur einer einmaligen Aufnahme ohne Zuwachsdaten eine realitätsnahe Abbildung der Verhältnisse der Bestandessituation in der zeit vor der Aufnahme zu erhalten. Grundlage hierbei ist die in die Zukunft gerichtete Prognose, um die vorangegangene Entwicklung näherungsweise herzuleiten. Die Daten der messenen Stubben wurden hierbei berücksichtigt. Zwei der Wirklichkeit angenäherte aber in ihrer Baumartenzusammensetzung einfacher strukturierte Bestände wurden generiert. Mit Hilfe des Wachstumssimulator BWINPro wurden diese beiden Bestände auf der Grundlage der hergeleiteten Wuchsmodelle jeweils unter verschiedenen Bedingungen in ihrer Entwicklung fortgeschrieben und analysiert. Dabei zeigt sich, dass bei intensiver waldbaulicher Behandlung die Elsbeere gute Leistungen im Mischbestand erbringen kann. Wird sie konsequent von dem örtlichen Wirtschafter freigestellt, so gelint es ihr sich im Herrschenden eines Bestandes zu etablieren, zu halten und starke Dimensionen auszubilden. Die lichtliebende aber durchaus schattenertragende Elsbeere bedarf der konsequenten Förderung gegenüber konkurrenzstärkeren Baumarten. In der Jugend ist ein das Höhenwachstum positiv beeinflussender Seitendruck zu belassen. Überschirmung, insbesondere von wenig lichtdurchlässigen Baumarten sollte vermieden werden obwohl die Elsbeere sehr wohl Schatten verträgt. Als vorrangige Mischungsform ist eine mindestens trupp- bis horstweise Mischung zu favorisieren. Eventuelle aufkommende Wurzelbrut ist gegen Wildverbiss zu schützen. Im Alter von 120-150 Jahren kann die Elsbeere Brusthöhendurchmesser von 50 cm und mehr Höhenwerten von bis zu 30 m erreichen. Auf die Bildung von Kernfäule ist zu achten.
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Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1412557 | 13513 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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