- Standardsignatur11969
- TitelKulturvergleichende Untersuchungen zum sozialintegrativen Potential gestalteter urbaner Naturräume in den Agglomerationen Genf, Lugano und Zürich
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- Seiten114 S.
- Illustrationen40 Abb., 19 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-907648-05-6
- Datensatznummer124768
- Quelle
- AbstractDie vorliegende Untersuchung erforscht das sozialintegrative Potential von Grünräumen in Städten und peri-urbanen Räumen. Dieses Potential besteht in der Nutzung von Grünräumen durch ein heterogenes Bevölkerungsspektrum und der Frage, wie geeignet diese Räume sind, um soziale Integrationsprozesse zu ermöglich, und soweit von den Akteuren gewünscht, zu fördern. Das Interaktionsverhalten einer Stichprobe von Grünraumbesuchern in Genf, Lugano und Zürich wird darauf hin untersucht, ob Kontakte zu Personen anderer Kulturen oder Angehörigen bestimmter sozialer Gruppen zustande kommen. Ausländerinnen und Ausländer, Jugendliche und Senioren, Schweizerinnen und Schweizer aus jeweils anderen Sprachregionen und Arbeitslose wurde dazu zweimal mit Hilfe unterschiedliche Methoden befragt. In einer ersten Phase wurden die für die Untersuchung relevanten Grünräume der drei Agglomerationen Genf, Lugano und Zürich mit Hilfe eines Geographischen Information Systems GIS (s. Chiari & Seeland 2004) ermittelt. Anschliessend wurden 1186 persönliche Interviews in diesen städtischen und stadtnahen Grünräumen - also Parkanlagen, Grünanlagen mit Spielplätzen sowie Wäldern - durchgeführt. Um diejenigen Personen zu erreichen, die diese Grünräume selten oder gar nicht aufsuchen, wurde ein Fragebogen an die Anwohner der gleichen Wohngemeinden verschickt, in denen auch die mündlichen Interviews stattfanden. Mit einer Rücklaufquote von 16% konnten 1330 Fragebogen ausgewertet werden. Allgemein ist eine hohe Zufriedenheitsrate bezüglich des Angebotes an Grünräumen in der Wohnumgebung und deren Gestaltung festzustellen. Die höchste Zufriedenheitsrate konnte in Genf ermittelt werden, wohingegen sich die Befragten in der Agglomeration Lugano am kritischten äusserten und vor allem Mängel im Bereich der Pflege, Sauberkeit und Sicherheit sahen. Der Grossteil der Besucher geht zu Fuss in die Grünräume und benötigt weniger als eine Viertelstunde, um dorthin zu gelangen. Ein Drittel benutzt dafür das Auto, und dies vorwiegend im peri-urbanen Raum. Der öffentliche Verkehr ist weder in noch ausserhalb der Stadt bedeutend für den Grünraumbesuch. Lediglich 5% aller Befragten nutzten ihn hierfür. In der Natur zu sein, sich zu erholen, spazieren zu gehen und etwas mit den Kindern zu unternehmen, gehört in beiden Umfragen zu den wichtigeren Beweggründen für das Aufsuchen der Grünräume. Innerhalb der drei Sprachenregionen können diesbezüglich aber Unterschiede festgestellt werden. Bei den Genfer Befragten ist das Aufsuchen der Grünanalgen mit Kindern ein wichtigeres Motov als in den anderen Agglomerationen. Für Zürcher Nutzer ist das Bedürfnis nach Natur und Grün bedeutend; für Genfer steht dafür die Atmosphäre des gestalteten urbanen Naturraums mehr im Vordergrund. Spezifische und kulturell motivierte Nutzungen von Grünräumen, wie z.B. andere Leute treffen, an einem Fest teilnehmen, Dienstleistungen im Park in Anspruch nehmen, aber auch Sport zu treiben und zu lesen, wurden eher von Ausländern als Beweggrund für einen Park- oder Stadtwaldbesuch angegeben.In der vorliegenden Forschung konnte gezeigt werden, dass es in allen untersuchten Grünanlagen zu vielen sozialen Kontakten zwischen den Besuchern kommt; am meisten in denjenigen der Agglomeration Genf. Was eine generelle Förderung der Kontaktmöglichkeiten in diesen Räumen betrifft, gibt es divergierende Meinungen. Ältere Personen und solche mit einem höheren Bildungsgrad sind gegenüber Kontakte fördernden Veranstaltungen eher abgeneigt. Ausländer und Angehörige anderer sozialer Gruppen der Agglomeration Lugano - dort gibt es die wenigsten Kontakte zwischen den Nutzern - waren eher dafür. Im Rahmen der Forschungsprojektes wurde deutlich, dass die Möglichkeiten sozialer Integration in den Grünräumen der Schweizer Ballungszentren teilweise gegeben sind, soweit sie gewünscht werden, aber noch gezielter in der urbanen Raumplanung eingesetzt werden könnten.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
---|---|---|---|---|
1412018 | 11969 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
Hierarchie-Browser