Geologische Lehrwanderungen. I. Halbtagswanderung: Speising-Atzgersdorf-Mauer-Neuberg b. Kalksburg (Dauer zirka 3 Stunden). II. Mediterranstufe, Sarmat, Verhältnis der Anlagerungen und morphol. Überblick

Wien

1929

24 S.

9 Abb., 4 Lit. Ang.

Bandaufführung

124392

Merke in großen Zügen die geologische Zeiteinteilung. Mittelalter der Erdgeschichte (Mesozoikum): Trias, Jura, Kreide. Neuzeit der Erdgeschichte (Känozoikum): Alttertiär, Jungtertiär (Miozän und Pliozän), Diluvium, Jetztzeit. Außeralpines Wiener Becken (östlich vom Waldviertel bis zu den Klippenbergen). Inneralpines Wiener Becken (Marchfeld, Hügelland östlich der Klippen und das Dreieck südlich der Donau, dessen Eckpunkte Wien, Theben und Gloggnitz sind). Wasserbedeckung des Wiener Beckens: Meer der 2. Mediterranstufe (echtes Meed mit normalem Salzgehalt) und echten Meerestieren. Brackwasser der sarmatischen Stufe (brackisch, mit verarmter Tierwelt). Leitformen: Cerithium, Mactra, Tapes. Pontischer See (noch mehr ausgesüßt, schwach brackisch, noch mehr verarmte Tierwelt). Leitformen: Congeria und Melanopsis. Ablagerung (Sedimentation) im allgemeinen: Je näher der Küste, um so gröber, je weiter im Beckeninnern, um so feiner. Von außen nach innen: Gerölle, Konglomerate, Sande, Tegel. Lagerung der Sedimente der drei Stufen ursprünglich übereinander, heute gürtelförmig nach dem Alter von außen nach innen. Abtragung: Geschieht durch rinnendes Wasser. Härtere Gesteine leisten größeren Widerstand (Beispiel: Klippen!). Ist immer tätig. Klippen: Roter Berg, Girzenberg, Gemeindeberg, Antonshöhe. Fallen und Streichen von Schichten: Wenn man auf einer geneigten Schichtfläche eine Waagrechte zieht, so gibt sie das Streichen der Schicht an, das mit dem Kompass gemessen wird. Man legt die der NS-Richtung parallele Kante des Kompasses auf die Waagrechte und liest ab, wobei man sich Osten und Westen vertauscht denken muss. Bequemer geschieht die Ablesung auf einem bergmännischen Kompass, der O und W vertauscht zeigt. Eine Senkrechte auf die Waagrechte gibt den Winkel an, den die Schichtfläche mit dem Horizont einschließt, das Fallen (Verflächen) der Schicht. Beachte die Formen der Flyschberge (Kuppen und Rücken) und die härteren, schrofferen Formen der Thermenalpen (Kalk, Dolomit usw.). Achte auf Verebnungsflächen, die uns im Wiener Landschaftsbilde so häufig begegnen.