Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz hat das Institut für Forst- und Umweltpolitik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landespflege (beide Universität Freiburg) ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bearbeitet, welches Risiken und Chancen einer gesetzlichen Konkretisierung der Guten fachlichen Praxis in der Forstwirtschaft untersucht und darüber hinaus Vorschläge für eine weitere Ausgestaltung der Naturschutzpolitik im Wald unterbreitet. Zu diesem Zweck werden zunächst die Rahmenbedingungen der Naturschutzpolitik im Wald - ausgehend vom internationalen Kontext bis zu nationalen Ebene - dargestellt und analysiert. Bestehende Konflikte werden beschrieben und künftige Risiken und Chancen diskutiert. In theoretischen Betrachtungen werden Konfikte zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft sowohl aus Sicht der Ökonomie (neoklassische Umweltökonomie, ökologische Ökonomie) als auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive diskutiert. Hierbei fließen empirische Forschungsergebnisse des Instituts für Forst- und Umweltpolitik ein. Das bestehende Instrumentarium der Waldnaturschutzpolitik wird dargestellt und hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen betrachtet. Es folgt eine Auseinandersetzung mit dem Instrument der Guten fachlichen Praxis. Hierbei werden sowohl der fachgesetzliche Hintergrund beleuchtet als auch die verfassungsrechtlichen Grundlagen (Eigentumsdogmatik, föderale Regelungskompetenzen etc.) dargestellt. Darauf aufbauend wird eine grundsätzliche gesetzliche Regelungsdynamik für naturschutzfachliche Anforderungen an die Forstwirtschaft vorgeschlagen. Im Folgenden wird ausgehend von den bei Winkel und Volz 2003a unterbreiteten Kriterienvorschlägen zur Konkretisierung der GIP eine umfassende Analyse einzelner potenzieller Regelungsbereiche des Waldnaturschutzes unternommen. Hierzu wird der ökonomische, soziale und ökologische Kontext des jeweiligen Kriteriums dargestellt. Bestehende rechtliche Regelungen werden untersucht. Auch das jeweils vorhandene naturschutzpolitische Instrumentarium (z.B. Zertifizierung, Förderung oder Vertragsnaturschutz) wird analysiert. Aus den Analysen werden konkrete Vorschläge für eine gesetzliche Regelung zum jeweiligen Waldnaturschutzaspekt unterbreitet.