Ziel des vorliegenden Projektes war die Bewertung der Einsparungspotenziale, welche durch die Implementierung eines unternehmensübergreifenden Netzwerkes entlang der Wertschöpfungskette Holz zu realisieren sind. Aufbauend auf einer Analyse der Ist-Prozesse in der Forst-, Säge- und Papierindustrie sind in folgenden Bereichen Verbesserungspotenziale identifiziert worden: Optimierung der Holzernte durch Einsatz von innovativen Arbeitssystemen, Reduktion der Überstelldistanzen zwischen den Einsatzorten und Erhöhung der Mindestmengen je Bearbeitungsfläche. Säge- und papierseitig ergeben sich Herausforderungen aufgrund von unregelmäßigen Lieferprofilen, Anlieferungsspitzen bei der Holzübernahme sowie durch eine zu hohe Lagerhaltung. Herausforderungen ergeben sich an der Schnittstelle zwischen Forst und Abnehmern vor allem in Bezug auf den Holztransport: Lange Ladezeiten im Wald, große Fahrstrecken zwischen Wald und Werk sowie zu lange Wartezeiten vor der Holzübernahme resultieren in Effizienzproblemen beim Transport des Holzes und zusätzlichen Manipulationskosten bei der Säge- und Papierindustrie. Durch eine aktive Steuerung des Holztransportes könnten viele dieser Probleme behoben werden. Qualitätsverluste infolge Verblauung treten aufgrund von zu langen Durchlaufzeiten vom Wald bis zur Verarbeitung im Werk auf. Diese Wertverluste können nur bei Verkürzung der Durchlaufzeiten vermieden werden. Auf Grund von Modellüberlegungen wird als Zielgröße eine maximale Durchlaufzeit vom Fällen des Baumes bis zur Verarbeitung im Werk von 28 Tagen vorgeschlagen. Für den Kleinwald sind in Deutschland etwa 50 Tage vom Fällen bis zur Übernahme im Werk ermittelt worden, woraus sich erhebliches Potenzial ergibt. Um die Effizienz und Effektivität der Produktionskette Holz kurz- und langfristig zu verbessern, ist die Bildung eines Netzwerkes mit Intermediär notwendig. Die Steuerung des Materialflusses und der Prozesse über eine Informations- und Kommunikationsplattform sollte von einem Intermediär als Vermittler zwischen den Bearbeitungsstufen wahrgenommen werden. Die durch ein derartiges Netzwerk realisierbaren Kosteneinsparungen wurden für Gruppen in der Steiermark und Oberösterreich/Salzburg evaluiert und betragen zwischen 2 und 7 €/mß bzw. 1,90 und 4,20 €/mß. Die Kalkulation für die Gruppe Oberösterreich/Salzburg beinhaltet Investitionskosten für eine Informations- und Kommunikationssoftware im Ausmaß von 1 €/mß. Eine konkrete Umsetzung des Netzwerkes konnte für beide Gruppen nicht erreicht werden. Die Gründe dafür sind vielfältig, wobei in beiden Fällen Basisfaktoren für die erfolgreiche Netzwerkbildung - wie gegenseitiges Vertrauen, Transparenz der Unternehmensdaten sowie gemeinsame Strategie- und Zielfindung - nicht erfüllt sind. Das berechnete Kosteneinsparungspotenzial lässt sich allerdings ausschließlich über ein unternehmensübergreifendes Netzwerk entlang der Wertschöpfungskette Holz realisieren.