In dieser Arbeit werden Standortsfaktoren, Gesellschaftstypen und Beobachtungen dynamischer Vorgänge kalkalpiner Rasen im Bereich des Landfriedtals (Dachstein, Steiermark, Österreich) im Zeitraum von fünf Jahren zusammengestellt. Bei Betrachtung der einzelnen Faktoren für die Standortstypen lassen sich die klimatischen Faktoren der Schneebedeckung und der damit verbundenen Temperaturverläufe während des Jahres als dominante Faktoren bestimmen. Bodenstruktur und Wasserhaushalt sowie Nährstoffgehalte spielen eine eher untergeordnete Rolle. Der Übergang zwischen den Bodenfaktoren findet allmählich statt, die Bodentemperatur- und Schneegrenzen dagegen sind scharf gezogen. Struktur und Dynamik der Vegetation sind stark beeinflusst von der Länge der Vegetationsperiode am Standort sowie von der Schneehöhe während des Winters. Die vorhandenen Vegetationsmuster zeichnen die Grenze dieser abiotischen Faktoren nach, wobei die standörtlichen Gegebenheiten zusätzlich von den Konkurrenzphänomenen der Individuen untereinander überlagert werden. Für einzelne Arten werden Faktorenkombinationen für Optimalbedingungen im Zusammenleben mit anderen konkurrierenden Arten der alpinen Stufe herausgearbeitet. Im Vegetationsbereich der offenen Schuttrasen wird in der vorliegenden Arbeit mit dem Crepido terglouensis-Caricetum firmae eine neue Gesellschaft beschrieben. Für Erhebungen mit der Punktrastermethode wird eine Methodenkritik für die Aussagekräftigkeit der Resultate dieser Methode durchgeführt. Punktrasterauswertungen ergeben für stete, hochdeckende, regelmäßig verteilte Arten gute Korrelationen mit den tatsächlichen Deckungsverhältnissen. Seltene, geringmächtige Arten können nur mit hochauflösenden Rasterweiten geschätzt werden und ergeben mehr oder weniger zufällige Werte. Selbst Entwicklungstrends sind mit dieser Methode nicht sicher nachweisbar. Vereinfachte Aufnahmen von Monitoringflächen über (grobe) Rasterpunkte sind daher auf Grund dieser Ergebnisse abzulehnen.