Im Zentrum dieser Arbeit steht die Analyse der geomorphometrischen Struktur eines mesoskaligen alpinen Geosystems am Beispiel des Turtmanntals, Wallis, Schweiz. Die Arbeit war als Dissertation im Teilprojekt B1 "Semantische geomorphometrische Strukturdefinition" in das Graduiertenkolleg 437 "Das Relief - eine strukturierte und veränderliche Grenzfläche" eingebunden. Zur Einordnung des Reliefcharakters des Untersuchungsgebietes erfolgte zunächst die Definition der Formtypen des Hochgebirges und ihre Abgrenzung zu anderen Relieftypen. Eine rein auf geomorphometrischen Kritieren basierende Hochgebirgsdefinition erfasst jedoch nicht alle für eine geomorphometrische Analyse wesentlichen Aspekte der Hochgebirgsnatur. Auf eine universelle Anwendbarkeit zielt die landschaftsökologisch begründete Hochgebirgsdefinition von Carl Troll. Doch auch sie greift letztendlich auf die europäischen Alpen und die dort auftretenden Formen als Typlokalität für das Hochgebirge zurück. Die Sicht auf das skultpruelle Kontinuum des Georeliefs als verschachtelte Hierarchie unterschiedlich großer und unterschiedlich alter Reliefformenassoziationen bildet das theoretische Fundament dieser Arbeit. Da die weiteren Ausführungen auf dieser Reliefsicht basieren, werden die grundlegenden Konzepte der Geomorphometrie und der Reliefgliederung systematisch erläutert. Sie umfasst Eigenschaften des Georeliefs wie die Dimension und die Bildung von räumlichen Strukturen. Darauf folgt eine systematische Darstellung wichtiger Konzepte zur Gliederung des Reliefs unter geomorphologisch/geomorphometrischen Gesichtspunkten. Die Auffassung des Reliefs als Palimpsest von Reliefformen findet ihren Niederschlag im vorgestellten Katalog von Reliefformen des Hochgebirges. Gleichsam als Konkretisierung der eingangs gegebenen Hochgebirgsdefinitionen werden hier die typischerweise in einem Hochgebirgsland auftretenden Reliefformen unter Berücksichtigung gemorphometrischer und topologischer Aspekte erläutert und durch zahlreiche Photographien illustriert.