Die Vorteile des MM-Verfahrens: Die Vorteile gegenüber der durchlaufenden Arbeitsstudie sind folgende: a) Keine mit der Stoppuhr und dem dauernden Danebenstehen verbundenen psychologischen Wirkungen auf den Aufgenommenen. b) Es können ungeschulte oder nur kurz geschulte Kräfte eingesetzt werden. c) Die Aufschreibung belastet den Aufnehmenden weniger, er hat mehr Zeit zur Beobachtung. d) Die MM-Aufnahme ist für den Aufnehmenden eine geringere Belastung, er braucht auch keine Zeitablesungen zu machen. e) Keine Zeit-Meß-Instrumente (Stoppuhren usw.). f) Die MM-Aufnahme erlaubt es, gleichzeitig viele Stellen aufzunehmen, was für die Erfassung und Beurteilung der Zusammenhänge von besonderer Bedeutung ist. g) Man muß nicht ununterbrochen aufnehmen, man kann die MM-Aufnahme auch mit anderen Aufgaben (z.B. Überwachungsrundgängen) verbinden. h) Die Auswertung der MM-Aufnahme bedeutet bereits eine Quantifizierung. Die Methode erfordert zwangsläufig, daß man sich mit der Streuung (Standardabweichung) und der Genauigkeit befaßt. i) Die Zeitersparnis beträgt gegenüber den bisherigen Arbeitsstudien-Verfahren etwa 70-80 %. Eine MM-Aufnahme sollte auch immer dort versucht werden, wo andere Methoden aus zeitlichen oder anderen Gründen versagen. Richardson empfiehlt überall dort, eine MM-Aufnahme durchzuführen, wo eine Leistungsmessung angeblich nur auf Grund von Erfahrungen möglich sei. Man darf auch nicht übersehen, daß die stichprobenweise Ermittlung, also das MM-Verfahren, unter Umständen eher den wahren Verhältnissen entspricht als die Tagesaufnahme, bei der die Angenommenen, die dauern der Beobachtung des Arbeitsstudieningenieurs ausgesetzt sind, sich oft nicht so geben, oder nicht so tun, wie es dem wirklichen - unbeobachteten - Zustand entspricht. Die Nachteile des MM-Verfahrens: a) Das MM-Verfahren ist anfällig gegen Störungsversuche. b) Der Leistungsgrad kann nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen geschätzt werden. c) Erholungszeiten sind bei MM-Aufnahmen nicht zu erkennen. d) Sie sagt im allgemeinen weniger über Einflußgrößen aus als die ununterbrochene Arbeitsstudie, da man sich unmittelbar weder mit der Ursache der Zustände, noch mit den Menschen befassen kann. e) Sie ist als Schriftstück (Aufnahme!) nicht so überprüfbar und beweiskräfitg wie die ununterbrochene Arbeitsstudie.