Der vorliegende Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die Untersuchungsprogramme im Rahmen des hessischen Wirkungskatasters für den Zeitraum von 1979 bis 1998. Darin enthalten sind Daten aus Erhebungen mit den Methoden der Bioindikation zur Erfassung der Wirkung gasförmiger und partikelgebundener Luftschadstoffe. Die durchgeführten Arbeiten teilen sich dabei in den Routinebetrieb des HLUG sowie in Kooperationen mit Hochschulinstituten auf, bei denen auch Fragestellungen mit Forschungscharakter bearbeitet werden. Nach einer Beschreibung der untersuchten Schadstoffkomponenten und der Einführung zu Grundlagen der Bioindikation folgt eine Ergebnisdarstellung zu Wirkungserhebungen in den vier hessischen Untersuchungsgebieten Untermain, Rhein-Main, Wetzlar und Kassel. Im Anschluss daran werden Resultate aus Sonderuntersuchungen vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Erhebungen werden wie folgt zusammengefasst: - Durch emissionsmindernde Maßnahmen oder Produktionseinstellungen konnten folgende Schadstoffkomponenten in den jeweiligen Untersuchungsgebieten auf Konzentrationsbereiche reduziert werden, die nicht mehr durch Richtwertüberschreitung auffallen: - Fluor in Untermain und Wetzlar (wobei nach wir vor eine erhöhte immissionsbedingte Anreicherung in den exponierten Bioindikatoren im Bereich Wetzlar-Hermannstein nachweisbar war), Blei in Kassel. - Die Belastung durch Blei- und Schwefelverbindungen ist landesweit deutlich rückläufig, wie die Ergebnisse der Weidelgras und IRMA-Untersuchungen zeigen. Bestätigt wird dies durch die Resultate der Staubniederschlagsmessungen (Blei) sowie der automatischen Messstationen (Schwefeldioxid). - Die Belastung durch Photooxidantien (insbesondere Ozon) bewegt sich auf einem Niveau, bei dem mit Schäden an der Vegetation zu rechnen ist. Dies können u.U. zu Ertragseinbußen bei der Ernte führen. - Die im Moosmonitoring analysierten Schwermetallgehalte deuten auf eine unkritische Belastungssituation in Hessen hin. Die gemessene Konzentrationen liegen weitgehend im für Deutschland berechneten Normalbereich. - Eine Arten- und Frequenzzunahme bei den kartierten Flechten in Hessen deutet ebenfalls auf eine Verbesserung der lufthygienischen Situation hin. Dies gilt besonders für die säureempfindlichen Flechtenarten.