Die Hydratur soll ein richtiges Maß für den Wasseraustausch sein und ihre Grundlage in der Saugkraft haben. Die Hydratur eines Systems (nicht einer Flüssigkeit oder eines Gases, sondern z.B. der Zelle oder eines Pflanzenkörpers) soll nicht aus der Hydratur der in ihm enthaltenen Flüssigkeit, sondern aus der Saugkraft des ganzen Systems bestimmt werden. Es wird gezeigt, daß Höflers Schema zutrifft für geringe Volumzunahme. Aber theoretisch verläuft die Turgorkurve nicht geradlinig zur Kurve der Volumzunahme, sondern ein wenig entgegengesetzt gekrümmt zur Kurve der osmotischen Werte. Es werden Verhältnisformeln zwischen dem osmotischen Wert und dem Turgodruck aufgestellt. Es wird eine historische Übersicht über die Geschwindigkeit des Wasseraustausches bei Pflanzen wie auch im Boden gegeben. Als ein für das Stoffaustauschgesetz nötiger neuer Begriff wird die "Wasserkonzentration" eingeführt. Als brauchbares Maß hierfür wird der relative Dampfdruck benutzt. Es gibt außer der Permeationskonstanten und der Temperatur zwei Faktoren, welche die Geschwindigkeit des Wasseraustausches bestimmen. Der erste ist die Hydratur der beiden einander berührenden Phasen (h1 und h2), und der zweite ist das Saugkraftgefälle zwischen zwei einander berührenden Phasen (S2-S1); die Proportionalitätsformel des Wasseraustausches ist also: -d(h1)/dt = k · h1 · h2 · (S2-S1) (Formel 14). Wird das Saugkraftgefälle durch das nach der Formel von Arrhenius berechnete Hydraturgefälle ersetzt, dann wird die Gleichung 14 -d(h1)/dt = k2 · (h1-h2) (Formel 19). Diese Beziehung zwischen der Geschwindigkeit des Wasseraustausches und der Hydratur ist analog zum Newtonschen Gesetz des Wärmeaustausches. Dieser Hydraturausdruck ist analog den Begriffen Temperatur und Wärme. Die Gleichung 19 stimmt mit dem Daltonschen Gesetz für die Verdunstung von der Wasseroberfläche überein. Auf Grund dieser theoretischen Ableitung kann man die Gleichung 14 auch als richtig betrachten. Die Formeln von Höfler sowie die von Brieger sind eine vereinfachte empirische Formel nach der Gleichung 14. Es wird ein Schema für die Hydratur der Pflanzenzelle gebracht. Es wird eine geschichtliche Übersicht über die Untersuchung der pflanzlichen Verdunstung abgeschnittener Pflanzenteile gegeben.