Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Kennwerte zur klimatischen Charakterisierung der forstlich bedeutsamen Naturräume als Grundlage für die regionale forstliche Maßnahmenplanung zusammenzustellen. Hierbei wurde erstmals für ganz Deutschland eine gemeinsame forstökologische Grundgliederung verwendet. Des Weiteren erfolgte die Berechnung der Klimakennwerte für die Einheiten der forstlichen Regionalgliederung erstmals nach bundesweit einheitlichen Verfahren und auf einer einheitlichen Datenbasis. Dies gewährleistet die zum aktuellen Stand beste Qualität und Vergleichbarkeit der ermittelten Klimakennwerte. Die synoptische Auswertung zeigte, dass durch die komplexe Zusammenschau der Indizes eine gute Charakterisierung der regionalen Klimaverhältnisse möglich ist. Hierdurch werden regionale Unsicherheiten einzelner Indizes relativiert. Bei der Nutzung der Ergebnisse für kleinere Planungseinheiten sind nach Möglichkeit zusätzliche Daten von Waldklimamessstationen oder Level II-Flächen einzubeziehen, um die spezifischen Eigenschaften des Waldklimas im Verhältnis zum Freilandklima sowie extreme Einzelergebnisse berücksichtigen zu können. Grundsätzlich stellen die aufbereiteten Klimadaten eine gute Grundlage zur Versachlichung der Diskussion über die aktuelle und potentielle Baumartenverbreitung in Deutschland dar. Sie können ferner Eingang finden in die im Rahmen der Klimaerwärmung stattfindende Diskussion von Strategien bei möglicherweise zukünftig limitiertem Wachstum von Baumarten in verschiedenen Regionen Deutschlands, indem sie die Ausgangsbasis für Simulationsrechnungen bilden. Auch in diesem Zusammenhang wäre eine Koppelung der auf der Basis langjähriger Klimawerte berechneten Zustandsdaten mit Zeitreihenangaben von Messstationen in Wald und Freiland zur Verifikation der vorhergesagten Trends wünschenswert. Interessant wäre weiterhin die Verknüpfung der klimatischen Indizes mit Zustands- oder Reaktionsindikatoren von Waldökosystemen für eine multifaktorielle Beurteilung des Vitalitätszustandes von Wäldern auf nationaler Ebene.