Phytotoxische Immissionen : Gas, Rauch- und Staubschäden : Sonderdruck des Beitrages Berge, Immissionsschäden aus Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten
Bei den vorweg beschriebenen direkten bzw. indirekten chronischen und akuten Immissionen durch gas- und dampfförmige, rauch- und nebelförmige und staub- und aschenförmige Luftverunreinigungen wird nach Möglichkeit davon ausgegangen, daß die betreffenden Elemente, Verbindungen oder Gemische jeweils allein auf die Vegetation einwirken oder ein Schaden ausschließlich durch sie hervorgerufen wird. Selbst bei einem "typischen Schaden" einer bestimmten Luftverunreinigung besteht die Möglichkeit, daß er erst durch das gleichzeitige Vorkommen anderer gas- und dampfförmiger, rauch- und nebelförmiger und/oder staub- und aschenförmiger Stoffe ausgelöst wurde. Die möglichst gleichzeitige Luft- und Pflanzenanalyse - u.U. mit einer entsprechenden Bodenuntersuchung verbunden - ist unter diesen Gesichtspunkten nicht nur dann in vielen Schadensfällen unentbehrlich, wenn über die schadenauslösende Konzentration einschließlich Langzeit- und Kurzzeitwert (höchstens 1/4 Stunde) des immittierenden Elements und seiner Verbindungen Ermittlungen angestellt werden sollen, sondern auch dann, wenn das Vorkommen anderer schädlicher bzw. giftiger, gleichzeitig und kombiniert wirkender Stoffe in zu berücksichtigenden Konzentrationen gegeben ist. Diese von Fall zu Fall zu entscheidenden Untersuchungen werden dadurch bedingt, daß beispielsweise die allein vollkommen unschädlichen Konzentrationen eines Gases zu wesentlichen Schäden an der Pflanze führen könne, wenn nur ein anderes Gas und dieses eventuell nur in ebenfalls allein unschädlichen Spuren gegenwärtig ist bzw. dazu kommt.