In den Jahren 1999 und 2000 wurden im nördlichen Vorfeld des Unterberges (Marzoller Hügelland) vegetationskundliche Untersuchungen an 57 Streuwiesen durchgeführt. Neun Flächen zu rund 17 ha liegen im Landkreis Berchtesgaden (Deutschland), die restlichen 48 Flächen zu rund 49 ha im Bezirk Salzburg-Land (Österreich). Sie befinden sich allesamt in der submontanen Höhenstufe im Bereich von Jungmoränen und stocken sowohl über Mineral- als auch Moorböden. Aufgrund der langen Vegetationszeit, der ausreichenden Niederschläge und der relativ hohen Temperaturen ist das Untersuchungsgebiet klimatisch begünstigt. Etwa 35 % der untersuchten Flächen liegen heute brach, der Rest wird überwiegend zu unterschiedlichen Zeitpunkten einmal pro Jahr gemäht. eine Beweidung, wie sie im 19 Jhd. nachweislich auf mehreren Flächen betrieben wurde, konnte abgesehen von zwei Ausnahmen nicht mehr festgestellt werden. Viele Streuwiesen unterliegen noch keiner adäquaten und geregelten Pflege, so daß deren Fortbestand nicht gesichert ist. Die Hauptziele der vorliegenden Studie bestanden darin, einerseits eine erste detaillierte Dokumentation des Ist-Zustandes der noch im Untersuchungsgebiet vorhandenen Streuwiesenflächen auf Sippen- und Gesellschaftsebene (Floristik und Pflanzensoziologie) zu geben, andererseits einen Beitrag zur Phänologie von Streuwiesen zu liefern. Exemplarisch wurden durch Transektanalysen zusätzlich zwei Ökotone an Streuwiesenrändern erfaßt.