Mit Verabschiedung der Abfallbestimmungsverordnung 1990 wurden schutzmittelbehandelte Hölzer als besonders überwachungsbedürftiger Abfall eingestuft. Mit dieser Einteilung ist in der Abfallwirtschaft generell eine gesonderte Handhabung verbunden, die eine differenzierte Entsorgungsplanung erfordert. Dies führte zu einer angespannten Situation für schutzmittelbehandelte Althölzer auf dem Entsorgungsmarkt. Für eine Planung fehlten Angaben zu Aufkommen und Zusammensetzung des anfallenden Altholzes. Ferner fehlt eine kritische Wertung der vielfältigen Ansätze zur Entwicklung spezieller Entsorgungsverfahren für belastete Hölzer. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die Charakterisierung schutzmittelbehandelter Althölzer in Hinblick auf ihre Entsorgung, unter Berücksichtigung von Vorkommen sowie Einsatzzeiträumen von in der Vergangenheit verwendeten Holzschutzmittelwirkstoffen. Gleichzeitig sollten die derzeit zur Diskussion stehenden Entsorgungsverfahren unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen auf ihre Eignung für HSM-behandelte Altholzsortimente geprüft werden. Im einzelnen wurde folgendes Vorgehen gewählt: - Retrospektive Untersuchung von DIBt- und RAL-Rezepturen zur Erfassung der seit Kriegsende eingesetzten Holzschutzmittelwirkstoffe, sowie Abschätzung ihrer Einsatzzeiträume, ergänzende Literaturrecherchen insbesondere zum Einsatz organischer Wirkstoffe. - Erarbeitung von Beurteilungskriterien und Charakterisierung ausgewählter Altholzsortimente hinsichtlich stofflichter und struktureller Merkmale unter dem Gesichtspunkt der Entsorgung. - Recherchen zu Stand und Entwicklung von Entsorgungsverfahren und deren kritische Bewertung hinsichtlich ihrer Eignung für schutzmittelbehandeltes Altholz unter Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen.