In der Arbeit werden unterschiedliche Abflußdaten aus systematischen und historisch ungemessen Hochwassern zur Abschätzung von Bemessungsgrößen bereitgestellt und in die Extrapolation integrieren. Anhand von Fallbeispielen wird die Anwendung in der Praxis dargestellt. Abschliessend werden die unterschiedlichen Extrapolationsmethoden und deren Bedeutung bei der Integration historischer Hochwasser kritisch analysiert. Einen Überblick über die Bedeutung der historischen Hochwasser in Zusammenhang mit der Extrapolation von Bemessungshochwassern eröffnet die Arbeit. Die systematischen Erfassung der Abflüsse begann um 1870 mit der Errichtung von Pegelstationen. Verlässliche Abflußspitzen sind jedoch erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts, mit der Installation von Limnigraphen, vorhanden. Historische Hochwasser bilden daher eine wichtige Datengrundlage zur Ergänzung der systematischen Meßreihen. Die Analysen haben gezeigt, daß die historischen Hochwasser einen wesentlichen Informationsgewinn darstellen. - Historische Hochwasser vor der systematischen Meßreihe quantifiziert, erhöhen die Vertrauenswürdigkeit der Extrapolation entscheidend. - 20-jährige Meßreihen mit dem größten quantifizierten Hochwasser der letzten 200 Jahre hochgerechnet, ergeben meist gute Resultate. - Die Schadensdatenbank liefert Hinweise zur Häufigkeit von seltenen Hochwassern und mittels der Pareto-Verteilung (Schwellenwert-Ansatz) lassen sich die Daten in die Extrapolation integrieren. - Die Extrapolation von Bemessungsgrößen aufgrund langer Meßreihen (größer gleich 100 Jahre) wird durch die quantifizierten historischen Abflüsse wesentlich beeinflußt. - Eine Rangierung der 8-10 extremsten Hochwasser über eine möglichst lange Zeitspanne erlaubt die Zuordnung von Jährlichkeiten (erweiterte Plotting-Position) und somit eine Plausibilisierung der berechneten Bemessungsgrößen. Eine schematische Darstellung zeigt die Vorgehensweise bei unterschiedlicher systematischer Meßreihenlänge und Datenlage. Dabei spielen die vor der systematischen Messung abgelaufenen Hochwasser eine wichtige Rolle. Zur vertrauenswürdigen Berechnung von Bemessungsgrößen kann nicht auf die historischen Hochwasser verzichtet werden. Eine Dimensionierung mit Einbezug der abgelaufenen Hochwasser der letzten 200 Jahre sollte Usanz werden.
116.3 (Untersuchungen über Wasserführung in Gewässern und Ufererosion [Unterteilung wenn nötig wie 116.2]) 424.2--090.2 (Überschwemmung. Stauwasser im Boden. Geschichte) 116.21 (Einfluß meteorologischer Faktoren) [494] (Schweiz)