Um die Holzproduktion in einem Plenterwald charakterisieren zu können, wird der Holzeinschlag in der Plenterwald-Betriebsklasse des Kreuzberger Gemeindewaldes (Innerer Bayerischer Wald) analysiert, bewertet und dem Holzanfall in der Schlagwald-Betriebsklasse gegenübergestellt. Die Untersuchungen werden durch Modellrechnungen ergänzt, die auf den Ergebnissen von Wachstumsprognosen mit dem Simulationsmodell SILVA 2.1 aufbauen. Ziel der Studie ist es - auf der Analyse der Holzproduktion aufbauend - Möglichkeiten zur Optimierung der Holzproduktion in einem Plenterwald aufzuzeigen. Anhand von Kalkulationen zur Optimierung der Holzproduktion werden für unterschiedliche Entscheidungssituationen Zieldurchmesser, Rahmenwerte für die optimale Höhe des Vorrates und optimale Stammzahlverteilungen abgeleitet. Zur Analyse der Holzproduktion werden 62.371 Efm Fichten-, Tannen- und Buchenholz, welche in der Zeit von 1963 bis 1993 eingeschlagen wurden, hinsichtlich der Stärke- und Güteklassenstruktur untersucht und bewertet (22.362 Efm wurden im Planter-, 40.009 Efm wurden im Schlagwald geerntet; vgl. Kapitel 3). Es zeigte sich, daß im Plenterwald starke Holzsortimente und wertvolles Stammwerkholz häufiger anfallen als im Schlagwald, wo schwache Holzsortimente dominieren. Hinsichtlich der Güteklassenstruktur ergeben sich nur geringe Unterschiede. Die Zusammensetzung des Holzeinschlags im Plenterwald unterliegt einem zeitlichen Trend: Im Laufe der Analyseperiode nimmt sowohl der Anteil starker Holzsortimente als auch der des Brenn- und Faulholzes zu. Die durchschnittlich in einem Jahr erzielten Meßzahlen steigen bis etwa 1978 und nehmen dann tendenziell ab. Das Einschlagsverhalten wird im Plenterwald anders vom Holzpreisneveau beeinflußt als im Schlagwald: Bei hohem Holzpreis wird durchschnittlich mehr Holz im Plenterwald eingeschlagen als im Schlagwald, bei niedrigem Holzpreisniveau ist es umgekehrt. Die Tendenz ist jedoch nur schwach signigikant. Die Bewertung des Holzeinschlags führt zu einem um 20% höheren Deckungsbeitrag im Plenterwald, obwohl im Schlagwald um 8% mehr Holz geerntet wurde.