Der Begriff Abfallwirtschaft steht für einen komplexen Sachverhalt, welcher eine Reihe von Entscheidungen zwischen alternativen Maßnahmen zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen beinhaltet. Die Aufgabenbereiche im Rahmen der Abfallwirtschaft werden insoferm immer komplexer, als die anfallende Abfallmenge zunimmt, deren Zusammensetzung sich ändert und die Sammel- bzw. Entsorgungstechniken fortentwickelt werden Dementsprechend unterscheidet sich das praktizierte Konzept der Abfallwirtschaft, insbesondere im Hausmüllbereich, von Kommune zu Kommune sehr stark, da diese die Abfallwirtschaft als eine öffentliche Aufgabe der Daseinsvorsorge letztendlich durchführt. Der Ansatzpunkt dieser Arbeit ist im wesentlichen die Unterschiedlichkeit der Abfallwirtschaften in räumlicher Hinsicht. Die Abfallwirtschaften in den Gemeinden von NRW werden hier für die Jahre 1987 und 1990 empirisch untersucht. Die Leitfrage ist: wie kann man diese räumlichen Unterschiede erfassen, darstellen, erklären und bewerten? Um auf diese Frage eingehen zu können, sind auch die Rahmenbedingungen der Abfallpolitik und der Stand sowie die Entwicklung der Abfallwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland zu erfassen gewesen. Aufgrund der Komplexität der Abfallwirtschaft ist ihre raumbezogene Analyse nur mit Hilfe mehrerer Indikatoren durchzuführen gewesen. Daher sind eine Reihe von Indikatoren zur Entstehung, Abfuhr und Entsorgung der Abfälle sowie zu den Entsorgungskosten entwickelt und untersucht worden.