- Standardsignatur12164
- TitelKlimaeinfluss und abrupte Zuwachsschwankungen von Fichten (Picea sylvestris L.) verschiedener Hoehenstufen Niedersachsens
- Verfasser
- ErscheinungsortGöttingen
- Erscheinungsjahr1991
- Seiten68 S.
- Illustrationen43 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer102376
- Quelle
- AbstractAn alten Fichten und Kiefern norddeutscher Standorte (Kienmoor, Ehra- Lessien, Solling und Harz) verschiedener Hoehenstufen wird der moegliche Zusammenhang von Zuwachsverhalten und Umwelteinfluessen analysiert. Hierzu werden Bohrkerne mit Hilfe von Weiserjahren jahrgenau datiert, um dem Problem fehlender und auskeilender Jahrringe Rechnung zu tragen. Die Charakterisierung des Wachstums der Baeume erfolgt mit einer von Schweingruber et al. (1983) in der Schweiz unter montanen Bedingungen entwickelten Methode, deren Verwendbarkeit fuer planare und submontane bis montane Standorte untersucht wird. Die sogenannte visuelle Jahrringanalyse erwies sich als einfache und zeitsparende Moeglichkeit, auch im Flachland und Mittelgebirge deutliche Zuwachswechsel zu erkennen und sicher zu datieren. Weiserjahre, mehrjaehrige (abrupte) Zuwachsreduktionen und Erholungen werden mit Klimadaten verglichen. Ein Durchschnitt der Klimawerte fuer die Vegetationszeit von Mai bis September erwies sich in der zeitlichen Aufloesung vielfach als zu niedrig, um den Wachstumsereignissen als moegliche Ursache gegenuebergestellt zu werden. Aus diesem Grund werden Monatssummen der Niederschlaege und Monatsdurchschnittstemperaturen der betreffenden Jahre als Klimaparameter verwendet. Tageswerte werden am Standort Kienmoor in Form von Minimumtemperaturen beruecksichtigt. Das Zuwachsverhalten wird durch einen wellenfoermigen Wechsel von Zuwachsreduktionen und Erholungen beschrieben. An den Standorten Kienmoor, Ehra-Lessien und Solling koinzidiert oft der Niederschlag in der Vegetationsperiode mit den Wachstumswechseln. Wie bei den Weiserjahren trockene Monate, vor allem zu Beginn der Vegetationszeit, mit verringertem Wachstum einhergehen, scheinen mehrere aufeinanderfolgende trockene Jahre eine Reduktionsphase zu bewirken. Der Einfluss der Temperatur tritt weniger deutlich in Erscheinung. Die Temperatur scheint sich hauptsaechlich bei extrem tiefen Wintertemperaturen und Spaetfrostschaeden negativ auf den Zuwachs auszuwirken. Im Harz kommt die Temperatur in der Vegetationszeit als dominierender Einfluss auf den Zuwachs der Fichten in Frage. Es kann ein steigender Einfluss der Temperatur und abnehmender Einfluss der Niederschlaege auf den Zuwachs mit zunehmender Hoehe der Probenstandorte festgestellt werden. Die kontinuierliche Zunahme der Reduktionen gegen Ende der Beobachtungsperiode, wie sie auch von anderen Autoren beobachtet wurde, ist mit den vorliegenden Klimadaten nicht zu erklaeren. Als moegliche lokale Ursache kommt am Standort Kienmoor eine fuer dieses Gebiet nachgewiesene Grundwasserabsenkung in Frage. Als ueberregionaler Einflussfaktor auf den Zuwachs sind anthropogen verursachte Luftverunreinigungen in Betracht zu ziehen.
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