- Standardsignatur12164
- TitelDie Hundertfuesser (Myriapoda, Chilopoda) eines Kalkbuchenwaldes/ Populationsoekologie, Nahrungsbiologie und Gemeinschaftsstruktur
- Verfasser
- ErscheinungsortGöttingen
- Erscheinungsjahr1991
- Seiten211 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- Datensatznummer102292
- Quelle
- AbstractDie Chilopodengemeinschaft eines submontanen, etwa 120 Jahren alten Kalkbuchenwaldes bei Goettingen wurde waehrend 8 Jahren (1981-1988) in vierteljaehrlichen Intervallen mit Kempson-Proben bis 6cm Bodentiefe untersucht. Es konnten 10 Spezies nachgewiesen werden, 3 gehoeren zu den geophilomorphen, 7 zu den lithobiomorphen Hundertfuessern. Die individuenreichsten Arten waren Lithobius mutabilis mit 56 Ind/m2 (151mg TG/m2), Geophilus insculptus mit 52 Ind/m2 (52mg TG/m2), Strigamia acuminata mit 34 Ind/m2 (43 mg TG/m2) und Lithobius crassipes mit 33 Ind/m2 (39mg TG/m2). Die mittlere Siedlungsdichte der Gemeinschaft schwankte in den einzelnen Jahren zwischen 171 Ind/m2 (1982) und 310 Ind/m2 (1984), der langjaehrige Mittelwert liegt bei 240 Ind/m2. Die Biomasse sank 1982 auf ein Minimum von 233mg TG/m2 und erreichte 1984 ein Maximum von 472mg TG/m2; das langjaehrige Mittel der Zoomasse betraegt 365mg TG/m2. Die Siedlungsdichte aller Lithobius-Arten stieg von 1982 bis 1985 auf etwa das Doppelte. Diese Abundanzerhoehung konnte mittels einer multiplen Regressionsanalyse auf die geringe Sterblichkeit von Eiern und anamorphen Tieren in den aussergewoehnlich trockenen Sommermonaten der Jahre 1982 und 1983 zurueckgefuehrt werden. Die Populationsdichte von Brachygeophilus truncorum sank von 59 Ind/m2 in 1981 kontinuierlich auf nur noch 7 Ind/m2 in 1988. Die Abundanz von Strigamia acuminata und Geophilus insculptus schwankte nur geringfuegig. Die Chilopoden besiedeln im Goettinger Untersuchungsgebiet sowohl die Streuschicht als auch den Mineralboden. Der Hauptaufenthaltsbereich der Gemeinschaft lag in 0-3cm Bodentiefe, wo etwa 60% aller Hunderfuesser gefangen wurden. Nach der vertikalen Verteilung der dominanten Chilopoden laesst sich das Bodenprofil in eine Strigamia-Zone (Streuschicht), Lithobius-Zone (unmittelbare Umgebung der O-Linie) und Geophilus-Zone (tieferer Mineralboden) gliedern. Der Lebenszyklus von Lithobius mutabilis wurde auf der Basis von Freilanddaten analysiert. Die Tiere koennen bis zu 5 Jahre alt werden, wobei teilweise bis zu 13 Haeutungen stattfinden. Die Eier werden im Fruehjahr abgelegt, die Tiere schluepfen aber erst ein Jahr spaeter im Maerz. Die ersten 3 anamorphen Phasen (L1-L3) sind sehr kurz (jeweils 2 bis 6 Wochen), bereits im Juli/August des Schlupfjahres findet die Haeutung zu L4 statt. Teilweise ueberwintern die Tiere in diesem Stadium, teilweise wird das erste epimorphe Stadium (PL1) aber bereits im Herbst erreicht. Pro Jahr werden dann zwei epimorphe Stadien durchlaufen, wobei Haeutungsintervalle im Winter laenger dauern als im Sommer. Geschlechtsreif sind die Tiere ab PL4. Die Mortalitaet war am hoechsten fuer Eier und anamorphe Tiere sowie fuer sehr alte Individuen (sigmoide Ueberlebenskurve). Der Lebenszyklus zeichnet sich durch grosse Variabilitaet (Zeitpunkt der Haeutungen, Stadiendauer, Schluepfzeitpunkt der Ei...
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- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1422907 | 12164 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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