Untersuchungen über die genetische Variation der Weisstanne (Abies alba Mill.) unter dem Aspekt der in situ Erhaltung genetischer Ressourcen in der Schweiz
Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Untersuchung genetischer Variation der Weisstanne unter dem Aspekt der in situ Erhaltung genetischer Ressourcen in der Schweiz. In diesem Zusammenhang wurden - unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse und Zielsetzungen in der Schweiz - methodische Problemstellungen und Rahmenbedingungen diskutiert, die für die Konzeption und Durchführung einer Erhaltungsmaßnahme von Bedeutung sind. Einen wesentlichen Teil der Ausführungen nimmt die Darstellung der nacheiszeitlichen Waldentwicklung während bzw. nach der letzten Eiszeit ein. Diese wird als der entscheidende Faktor hinsichtlich der Ausbildung geographisch-genetischer Variationsmuster angesehen und stellt damit eine wichtige Grundlage zur Auswahl der Versuchsflächen dar. Die genetischen Inventuren berücksichtigten zur Beurteilung geographisch-genetischer Variationsmuster 18 Kollektive in der Schweiz sowie 2 in Italien (Südtirol, Toskanischer Apenninen), zur Untersuchung der natürlichen Regeneration genetischer Ressourcen 3 Naturverjüngungskollektive und zur Beurteilung der künstlichen Regeneration genetischer Ressourcen 4 Kollektive eines Provenienzversuches. Pro Kollektiv wurden 100 Bäume mit Hilfe einer systematischen Punktstichprobe auf einer Fläche von jeweils ca. 10 Hektar beprobt. Am Beispiel des Kollektives Zofingen wurde eine zusätzliche Stichprobe zur Überprüfung möglicher Effekte des Stichprobendesigns untersucht. Die Entwicklung bzw. Modifizierung biochemisch-genetischer Methoden erfolgte an Einzelbaumabsaaten, Knospen- und Nadelgewebe von ca. 100 Individuen. Insgesamt konnten 14 polymorphe Isoenzym-Genorte zur Erfassung genetischer Variation routinemäßig berücksichtigt werden.