Massnahmen zum Schutz der Waldboeden vor fortschreitender Bodendegradation infolge des Eintrags von Luftverunreinigungen muessen gezielt gesteuert werden. Hierzu sind detaillierte Informationen ueber die Sensitivitaet von Waldboeden gegenueber weiterer Versauerung und Naehrelementverarmung sowie ueber die Lage und Verbreitung besonders empfindlicher Waldareale erforderlich. Zur Herleitung dieser Informationen wurden die Analysedaten von nahezu 1300 Waldbodenprofilen aus Rheinland-Pfalz ausgewertet. Waldbodendatenbank - Voraussetzung fuer eine eingehende Auswertung der umfangreichen Daten war der Aufbau einer umfassenden Waldbodendatenbank, in der alle verfuegbaren Titel- und Analysedaten von Waldbodenuntersuchungen aus der forstlichen Standortskartierung, der landesweiten Waldbodenzustandserhebung und aus dem forstlichen Versuchswesen zusammengefuehrt wurden. Gemaess den Anforderungen einer relationalen Datenbank wurden Daten gleicher Struktur in eigenen Tabellen zusammengefasst. Die Beziehungen zwischen den Tabellen werden ueber ein Schluesselfeld mit inhaltlich eindeutigen Archivnummern hergestellt. Fuer die Kommunikation unter den Tabellen und die Erzeugung von Auswahldatensaetzen wird die strukturierte Datenbankabfragesprache SQL eingesetzt. Intern uebernimmt ein Datenbankmanagementsystem die Verwaltung der Tabellen und ihrer Daten. Durch diesen Aufbau ist eine weitestgehend redundanzfreie Datenhaltung, ein komfortabler und flexibler Datenzugriff sowie eine rasche und einfache Datenfortschreibung gewaehrleistet. Beziehungen zwischen Bodenparametern, Nadelinhaltstoffen und Kronenzustand - Die Waldbodendaten wurden, soweit verfuegbar, um Nadelspiegelwerte und Schaetzwerte zum Nadel/Blattverlust in den Baumkronen ergaenzt und mit Hilfe der kanonischen Korrelations- und Redundanzanalyse sowie der multiplen Korrelationsanalyse auf statistische Zusammenhaenge zwischen unterschiedlichen Bodenkompartimenten (Humusauflage, Mineralboden in unterschiedlichen Tiefen und unterschiedlichen Phasen), Nadelspiegelwerten und Kronenzustand (Nadelverlust) ueberprueft. Hieraus wurden Hypothesen zum Ursache-Wirkungsgefuege Bodenversauerung-Naehrelementverarmung-Kronenschaeden abgeleitet. Zwischen den unterschiedlichen Bodenkompartimenten wurden mit erklaerten Varianzen zwischen 35 und 60% enge statistische Zusammenhaenge gefunden. Diese liessen sich aus den Mustern der Faktorladungen insbesondere ueber Gemeinsamkeiten im Versauerungszustand und im "Manganstatus" vielfach auch kausal deuten. Die statistischen Zusammenhaenge zwischen den unterscheidlichen Bodenkompartimenten und den Nadelspiegelwerten sind mit 13 bis 28% erklaerter Varianz deutlich schwaecher. Auch hier resultieren die Zusammenhaenge anscheinend vor allem aus dem Versauerungsstatus der Oekosysteme sowie ihrem "Manganstatus". Unerwartet enge statistische Zusammenhaenge mit adjustierten Bestimmtheitsmassen von 36 bis 60% ergaben sich zwischen der Humusauflage und der Mineralbodenfestphase beider untersuchten Tiefenbereiche (0-5cm und 30-60cm Tiefe) auf der einen Seite und dem mittleren Nadelverlust des untersuchten Kollektivs auf der anderen Seite. Die Strukturkoeffizienten zeigen an, dass mit einer Verschlechterung des Humuszustandes, zunehmender Versauerung des Mineralbodens und abnehmenden Kalium- und Calciumgehalten am Austauscher der mittlere Nadelverlust des Probebaumkollektivs zunimmt. Die statistischen Zusammenhaenge lassen sich also durchaus auch kausal erklaeren. Allerdings duerfen diese Befunde vor allem angesichts eines geringen Stichprobenumfangs nur als erste Hinweise auf moegliche Kausalzusammenhaenge gewertet werden und sollten anhand unabhaengiger und umfangreicherer Stichprobenkollecktive ueberprueft werden. - Oekochemische Ausstattung wesentlicher Waldbodensubstrate. Das Umfangreiche Datenmaterial der Waldbodendatenbank wurde weiterhin genutzt, die oekochemische Ausstattung der wesentlichen rheinland-pfaelzischen Waldbodensubstrate differenziert zu ...