In der vorliegenden Arbeit wurden die mittelfristigen ökonomischen Auswirkungen des Umbaus reiner Fichtenaltbestände in Laub- und Laubmischbestände untersucht. Ziel der Untersuchung war es, betriebswirtschaftliche Entscheidungshilfen für den Umbau zu liefern. Es wurden also nicht Waldbehandlungskonzepte mit und ohne Umbau miteinander verglichen. Schwerpunkt der Arbeit war vielmehr der Vergleich von solchen Varianten, die eine frühzeitige Auflichtung eines Bestandes mit Anlage eines Voranbaus vorsehen mit denen, bei denen der Bestand bis zum Abtrieb geschlossen bleibt und die Laubholzneukultur erst nach der Endnutzung angelegt wird. Besonderes Gewicht wurde darauf gelegt, den Einfluß unterschiedlicher Sturmschadenrisiken in die Untersuchung einzubeziehen. Die Untersuchung erfolgte anhand der ertragskundlichen Daten eines 80-jährigen Fichtenanltbestandes. Die für eine betriebswirtschaftliche Untersuchung notwendige Kenntnis der zukünftigen naturalen Größen wie Zuwachs oder Vorrat des Bestandes sowie der erntekostenfreien Erlöse entstammt dem Wachstums- und Durchforstungssimulationsmodell "spruce" (Leisch, 1996). "Spruce" beschreibt das Wachstum von gleichaltrigen Fichtenreinbeständen in Abängigkeit von der Durchmesseverteilung zu Beginn der Betrachtung, dem Alter des Bestandes sowie vom Zeitpunkt und der Art der Eingriffe. Das Modell baut in Teilen, so zum Beispiel bei der Bestimmung des Zuwachses je Durchmesserstufe, auf anderen Modellen wie der vorläufigen Fichten-Ertragstafel für Bayern, mittleres Ertragsniveau (Assmann-Franz 1963), auf. Die dem Modell für die Bestimmung der Sortenstruktur aus den Durchforstungen zugrundeliegenden Stammzahl-Durchmesser-Verteilungen für den ausscheidenden Bestand wurden hingegen in einer eigenen empirischen Untersuchung mehrerer Versuchsflächen von Leisch (1996, S. 11 f.) hergeleitet und dem Modell implementiert. Aus den naturalen Daten der Vor- und Endnutzungen sowie den vom Anwender gewählten Holzerntekosten können mit "spruce" die erntekostenfreien Erlöse und unter Berücksichtigung eines Kalkulationszinsfußes die Kapitalwerte der Nutzungen berechnet werden. In der gesamten Untersuchung wurde das je nach Behandlungsvariante unterschiedlich hohe Risiko von Sturmschäden berücksichtigt. Die Schadenswahrscheinlichkeiten konnten mit dem Prognosemodell zur Sturmgefährdung von Beständen (König, 1995, S. 123 ff.) berechnet werden. Mit diesem Programm lassen sich Wahrscheinlichkeiten von Sturmschäden für Bestände in Abhängigkeit von vor allem Bestandeshöhe, Standort und Jahr des letzten Eingriffs (König, 1995, S. 65) berechnen. Auf Grundlage dieser Wahrscheinlichkeiten wurden die für die Untersuchungen benötigten Überlebenswahrscheinlichkeiten (König, 1996, S. 16 ff.) ermittelt. Neben diesen für jede Simulation vom Anwender veränderbaren Eingangsgrößen wird im Prognosemodell die Wiederkehrhäufigkeit von Stürmen und Orkanen bei gleichzeitig hoher Bodenwassersättigung berücksichtigt.