1. Für diese Arbeit wurden 356 Raupen der Wickler auf morphologische Merkmale untersucht. Von diesen kommen 329 in Deutschland vor, die restlichen 27 in West- und Südeuropa. Damit wurden 82 % der etwa 400 deutschen Arten für die Larvalsystematik erfaßt. Die nicht untersuchten Arten kommen selten oder nur in bestimmten Gebieten vor, oder ihre Raupen sind noch nicht bekannt. 2. Für sämtliche Raupen wurden erstmals morphologische Beschreibungen gegeben. Bisher waren sie nur nach Farben beschrieben. 3. Von den nachstehenden 18 Arten konnte ich nirgends in der Literatur Beschreibungen finden. Sie wurden nach dem Untersuchungsmaterial neu vorgenommen. Eana argentana, Acleris permutana, Acleris literana, Laspeyresia malcolmiae, Laspeyresia perlepidana, Pammene costipunctana, Pseudococcyx tessulatana, Thiodia citrana, Olethreutes siderana, Philedone prodromana, Dichroamphodes agilana, Polychrosis cinerariae, Lozopera deaurana, Lozopera bilbaensis, Agapeta zoegana, Phalonia austriana, Phalonia reversana und Carposina berberidella. 4. Durch die Zucht von Raupen und die Auswertung der großen Sammlung von Disque konnte ich die Kenntnisse über die Biologie in vielen Fällen erweitern, Verwechslungen richtigstellen und die Lebensweise vieler Raupen erstmalig beschreiben. 5. Durch die larvalmorphologischen Untersuchungen konnte ich Schlüssel zur Bestimmung von Raupen der Familien der Tortricidae und Carposinidae, sowie deren Unterfamilien, Tribus, Gattungen und Arten aufstellen. 6. Um die larvalmorphologischen Familienmerkmale der Trotricidae und Carposinidae festzulegen, wurden Raupen der verschiedensten Familien untersucht. Dabei konnte ich Merkmale finden, durch die der bestehende Schlüssel von Gerastmov (1935 und 1952) zur Bestimmung der Raupen bis zu den Familien verbessert werden konnte. Dies gilt besonders für die larvalmorphologische Abtrennung der Tortricidae und der Gelechiidae, die sich am nächsten stehen. 7. Mit den Untersuchungsergebnissen wurde eine Larvalsystematik der Tortricidae und Carposinidae begründet, die der neuesten Imaginalsystematik von Obraztsov (i. lit.) weitgehend entspricht. Auch das System von Meyrick (1927) sowie alle früheren wurden dabei berücksichtigt. 8. Durch den larval-imaginalsystematischen Vergleich wurde auf Unstimmigkeiten zwischen der imaginalen und larvalen Systematik hingewiesen und Vorschläge zur Lösung der Probleme gemacht. 9. Die larvalmorphologischen Untersuchungen haben gezeigt, daß die Gattung Carposina nicht zu der Familie der Trotricidae zu stellen, sondern als eigene Familie der Carposinidae aufzufassen ist. 10. Bei der Untersuchung von Ancylis biarcuana, A. inornatana und A. diminutana konnte ich feststellen, daß sich die Raupen morphologisch gut unterscheiden, so daß es sich nicht, wie nach der Ansicht von Obraztsov, um eine Art handelt.