Am Dobratsch, einem Kalkalpenausläufer der südlichen Zwischenalpen Österreichs, wurde das Wachstum der Fichte untersucht. Dazu wurden entlang eines Höhenprofils drei Parzellen von 0,1 Hektar Größe detailliert beschrieben, danach fast alle Bäume geschlägert und von ihnen Stammanalysen gewonnen. Auch Solitärfichten an der Waldgrenze bildeten einen Teil des Untersuchungsmaterials. Das Hauptziel dieser Untersuchung war die Vermehrung des Wissens über den Zuwachs der Fichte und seine Einflußfaktoren. Dadurch soll zukünftig auch eine bessere Berechnung des "Normalzuwachses" (Zuwachs des gesunden Waldes) ermöglicht werden. Die Kombination von Vollaufnahme und nachfolgenden Stammanalysen, ergänzt durch Regressionsschätzungen, ermöglichte die Berechnung des laufenden Flächenzuwachses der letzten 30 Jahre. Andere wichtige ertragskundliche sowie dendrologische Kenngrößen wurden berechnet und der Einfluß der Seehöhe auf einige dieser Parameter beleuchtet. Es wurden auch Vergleiche mit der Ertragstafel angestellt. Ungleichaltrigkeit und Druckstandsvergangenheit stellten die herkömmliche Bonitierung mit Alter und Oberhöhe in Frage und waren Ausgangspunkt für alternative methodische Ansätze: Die Rechnerische Herstellung von Gleichaltrigkeit zur Ableitung eines Oberhöhenverlaufes, altersunabhängiges Bonitieren mit Oberhöhenkurvenabschnitten und die Abschätzung der Druckstandsdauer.