- Standardsignatur9725
- TitelGutachten zur Problematik der gentechnisch induzierten Herbizidresistenz und der Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Pflanzen und daraus hergestellter Lebensmitteln aus der Sicht des Ökologischen Landbaus
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- Seiten30 S.
- Illustrationen46 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer100346
- Quelle
- AbstractDer Ökologische Landbau setzt bei der Beikrauterregulierung auf nicht-chemische Methoden wie: ausgewogene Fruchtfolge, 2-jähriger Feldfutterbau, mechanische Bodenbearbeitung und Beikrautregulierung. Der Einsatz von Herbiziden ist ausnahmslos untersagt. Deshalb ergeben sich für ihn - durch den Einsatz von transgenen HR-Pflanzen - keine anwendungsspezifischen, direkten Vorteil, wie sie für die konventionelle Landwirtschaft ins Treffen geführt werden. Als primäres Gefahrenpotential von transgenen HR-Pflanzen ist die genetische Verschmutzung anzusehen. Darunter wird der ungewollte, jedoch bewußt in Kauf genommene, Eintrag künstlicher genetischer Inforjmation (GI) in andere Organismen verstanden. Die mögliche genetische Verschmutzung ökologisch erzeugter Lebensmittel über Fremdbestäubung und die mittelfristig zu erwartende Nichtverfügbarkeit "gentechnikfreien" Saatgutes für Biobetriebe stehen der Verbrauchererwartung nach gentechnikfreien biologisch erzeugten Nahrungsmitteln entgegen damit den Absatz von Bioprodukten. Die daraus ableitbaren Forderungen: "Schutz vor genetischer Verschmutzung durch gentechnikfreie Zonen bzw. Schadensersatzzahlungen" weisen auf das politische Konfliktpotential hin. Neben ökonomischen Einbußen sind aber auch ökologische und gesundheitliche Risiken - insbesondere die Allergieproblematik - durch transgene HR-Pflanzen nicht ausgeschlossen. Die für die HR-Technik eingesetzten Totalherbizide schädigen alle nicht-resistenten Kulturpflanzen. Deshalb sind vermehrte Schädigungen von Nachbarkulturen durch Abdrift der Herbizide bei der Ausbringung zu befürchten. Eine nennenswerte ökologische Entlastung der Umwelt ist nicht zu erwarten, im Gegenteil, HR-Pflanzen erhöhen das Mißbrauchspotential aufgrund ihrer Herbizidtoleranz. Die Kennzeichnung von genetisch veränderten Pflanzen und daraus hergestellten Produkten stellt aus Sicht des Ökologischen Landbaus ein dringendes Erfordernis dar. Denn nur so kann die im Ökologischen Landbau etablierte Produktlinientransparenz und eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung aufrecht erhalten werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation165 (Stammesgeschichte (Phylogenie), Entwicklung. Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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10003304N | 9725 | Zeitschrift | Institut für Waldbiodiversität und Naturschutz | Ausgeliehen |
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