Wirtschaftsbewegung und Forstbetrieb : Untersuchungen über eine im Sinne zeitgemäßer Wirtschaft gelegene forstliche Betriebsgestaltung unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse der Badischen Staatsverwaltung

Würzburg

Konrad Triltsch

1935

159 S.

53 Lit. Ang.

Monographie

124557

In den vorausgegangenen Darstellungen ist gezeigt worden, daß der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit heute auf allen forstlichen Gebieten weitgehend Beachtung findet. Dies ist eine bemerkenswerte Feststellung, weil etwa bis 1918 das Streben nach zweckmäßiger forstlicher Technik beherrschend im Vordergrund stand. In der Entwicklung der forstlichen Betriebsgestaltung is es natürlich, daß zunächst das Gebiet der Betriebsttechnik einen gewissen Ausbau erfahren haben mußte, bevor die Gedanken wirtschaftlicher Bestgestaltung weiter aufbauend verwirklicht werden konnten. Wenn wirtschaftliche Gedanken, Bemühungen zur Leistungssteigerung und Bestgestaltung des Betriebes, sowie entsprechende wissenschaftliche Forschung und Gemeinschaftsarbeit in der Nachkriegszeit auch in die Forstverwaltung stärker eingedrungen sind, so ist dies ein Beweis dafür, daß die allgemeine Rationalisierungstendenz dieses Zeitabschnitts befruchtend auch auf die forstwirtschaftlichen Unternehmungen gewirkt hat. Diese forstliche Rationalisierung entspricht indessen im Allgemeinen der inzwischen eingetretenen Änderung des Rationalisierungsziels im Sinne zeitgemäßer, d.h. die Gesamtwirtschaft mit in Betracht ziehender Wirtschaftsrichtung. Die Gefahr eines Widerstreits mit allgemeinwirtschaftlichen Interessen war höchstens hinsichtlich der forstlichen Arbeitsgestaltung gegeben. Da die Rationalisierung auf diesem Gebiet aber erst aufgekommen ist, als ihre Gefahren anderwärts schon offenkundig waren, sind ernsthafte Unzuträglichkeiten auch hier forstlicherseits vermieden worden und man kann sagen, daß die forstliche Rationalisierung auch auf diesem Gebiet schon von Anfang an den Grundsätzen der "Wirtschaftsbewegung" entsprochen hat.