- Standardsignatur629
- TitelAdaptive Waldbewirtschaftung zur Minderung von Störungen
- VerfasserDominik ThomPeter Spathelf
- Seiten70-75
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200210471
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 2023, 174(2): Adaptiver Waldbau in Forschung und Praxis ; Jrg. 174 ; 2 (2023) , 70-75
- AbstractDie Zunahme von Störungen ist eine grosse Herausforderung für die Forstwirtschaft. Im Extremfall können Kipppunkte erreicht werden, die das Ökosystem grundlegend verändern und einen Verlust von Ökosystemleistungen und Biodiversität mit sich bringen. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie die Anfälligkeit von Wäldern gesenkt, deren Anpassungsfähigkeit erhöht und damit zukünftige Störungen und deren Konsequenzen abgeschwächt werden können. Es gibt zwar keine «Musterlösung», dennoch steht der Forstwirtschaft eine grosse Anzahl möglicher Massnahmen für den Umgang mit zunehmenden Störungen zur Verfügung. Diese können in proaktive und reaktive Massnahmen für dominante Störungsagenten auf Bestands- und Landschaftsebene gegliedert werden. Während erstere langfristig effektiver sind, wirken letztere ohne grosse Verzögerungen. Bewirtschaftungskonzepte auf Landschaftsebene wie die integrative Waldbewirtschaftung, funktionale Netzwerke oder der störungsbasierte Waldbau bündeln verschiedene Anpassungsmassnahmen und erhöhen sowohl die Risikostreuung als auch die Entwicklungsmöglichkeiten von Waldlandschaften in der Reorganisationsphase nach Störungen. Es besteht weiterer Forschungsbedarf, um die mildernden Effekte von Anpassungsmassnahmen auf Störungen zu quantifizieren, damit Biodiversität und Ökosystemleistungen im Klimawandel bestmöglich erhalten bleiben.
Disturbances are increasingly becoming a challenge for the management of forest ecosystems. In extreme cases, tipping points can be reached leading to a fundamental change in ecosystems and causing distinct decreases in ecosystem services’ supply and biodiversity. In this study, we are presenting a toolset aiming to increase the resistance and resilience of forest ecosystems in order to mitigate increasing disturbances and their consequences. While there is no one-size-fits-all solution, forest managers can adopt a large number of measures to deal with disturbances. These can be divided into proactive and reactive measures at stand and landscape level for dominant disturbance agents. While proactive measures are more effective in the long term, reactive measures operate without long time lags. Management concepts at the landscape level such as integrated forest management, functional networks or disturbance-based forest management embrace various adaptation measures. Furthermore, they enhance risk diversification and provide a broad spectrum of potential development pathways in the reorganization phase after disturbances on the landscape. More research is needed to quantify the effects of adaptation measures on disturbances in order to conserve biodiversity and ecosystem services under future climate change.
- Schlagwörteradaptiver Waldbau, integrierte Waldwirtschaft, Waldleistung, Biodiversität, Klimaanpassung, Waldanpassung, Waldökosystemleistung
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