Stickstoffdesposition in Ektomykorrhizen der Fichte (Picea abies (L.) Karst.) auf gedüngten und auf gekalkten Standorten im Schwarwald (ARINUS-Projekt) : 10. Statuskolloquium

1994

S. 101-109

37 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081708

10. Statuskolloquium des PEF : 10. Statuskolloquium ; 08, S. 101-109
; Nr. 117

Untersucht werden Ektomykorrhizen der Fichte (Picea abies (L.) Karst) auf den langjährigen Untersuchungsflächen des ARINUS-Projektes bei Billingen-Schwenningen und am Schluchsee im Schwarzwald (ARINUS: Auswirkungen von Restabilisierungsmaßnahmen und Immissionen auf den N- und S-Haushalt der Öko- und Hydrosphäre von Schwaldstandorten). Ziel der Untersuchung ist, zu klären, ob die Mykorrhizen in der Lage sind, ein Überangebot an Stickstoff durch vakuoläre Deposition auszugleichen. In vorangegangenen Topfkulturversuchen zeigte sich, daß Cenoccocum geophilum-Pinus sylvestris-Mykorrhizen im Hyphenmantel überschüssigen Stickstoff akkumulieren können, der möglicherweise an Polyphosphate gebunden wird. Durch lichtmikroskopische und elektronenmikroskopische Untersuchungen soll die Freilandrelevanz dieses Effektes und ihre Bedeutung für das Ökosystem abgeschätzt werden. Dazu wird sowohl die Anzahl der in den Hyphenmänteln vorhandenen Polyphosphatgranula, sowie ihr Gehalt an den Nährelementen Stickstoff und Phosphor mittels Elektronen-Energie-Verlust-Spektroskopie (EELS) am Transmissions-Elektronenmikroskop bestimmt werden. Die Abhängigkeit der Stickstoffakkumulation von Mykorrhizatyp und Kalkung wird untersucht. Die Identifizierung der betreffenden Stickstoffverbindungen soll durch unterschiedliche Verfahren erfolgen wie ELNES, (Energy-Loss-Near-Edge-Structure)-Technik, HPLC (High-Pressure-Liquid-Chromatography), Kernspinresonanz-(NMR)-Spektroskopie, immunologische Verfahren und enzymatische Tests. Begleitend zu den Untersuchungen an Freilandmaterial werden zum Verständnis des Depositions-Mechanismus Kulturversuche mit Flüssigkulturen ausgewählter Ektomykorrhizapilze durchgeführt. Verschiedene Formen der Fixierung und Präparation sowie in vivo Videobeobachtungen sollen die Frage klären, ob die Polyphosphate schon im lebenden Material in granulärer Form vorliegen