Standardsignatur
Titel
Einfluss von Klima- und Landnutzungsänderungen auf den Abfluss der Thur
Verfasser
Jan Kleinn (*)
Mark Verbunt (*)
Joachim Gurtz (*)
Christoph Schär
Bernhard Wehrli
Erscheinungsjahr
2003
Seiten
S. 337-343
Illustrationen
9 Abb., 12 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200108571
Quelle
Wasser, Energie, Luft 2003 ; 95(11/12), S. 337-343
Abstract
Hydrologische Prozesse eines Flusseinzugsgebietes werden durch das Klima, die Bodeneigenschaften und die Art der Landnutzung beeinflusst. In der Arbeitsgruppe "Klima und Hydrologie" der Fallstudie Thur wurde die Frage untersucht, inwieweit sich Veränderungen im Bereich des Klimas und der Landnutzung auf das Abflussregime der Thur auswirken. Anhand von Trends in Daten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und des Bundesamtes für Statistik (BFS) wurde für beide Einflussfaktoren je ein Szenario mit einem Zeithorizont von 100 Jahren entwickelt. Das Klimaszenario beinhaltet einen deutlichen Temperaturanstieg und eine durchschnittliche Erhöhung der Niederschläge. Zusätzlich wurden bei den Niederschlägen Verschiebungen in der jahreszeitlichen Verteilung berücksichtigt. Das Landnutzungsszenario umfasste einerseits eine deutliche Erweiterung der Siedlungsfläche, andererseits eine Zunahme der Verwaldung in Bergregionen auf Kosten landwirtschaftlicher Nutzflächen. Um abschätzen zu können, wie sich die in den Szenarien angenommenen Veränderungen auf das Abflussregime der Thur auswirken, wurde das Wasserhaushaltssimulationsmodell (WaSiM) der ETH-Zürich verwendet. Die Berechnungen des WaSiM zeigen, dass das Abflussregime der Thur vor allem durch das Klima beeinflusst wird und Nutzungsänderungen des Bodens von untergeordneter Bedeutung sind. Weiter zeigen die Berechnungen einer Verlagerung der grössten Abflussmengen vom Sommer in den Winter und eine entsprechende Zunahme von winterlichen Hochwasserereignissen und sommerlichen Niedrigwasserereignissen.