Standardsignatur
Titel
Auen in Österreich : Vegetation, Landschaft und Naturschutz
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Umweltbundesamt Wien
Erscheinungsjahr
1997
Seiten
240 S.
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
97795
Quelle
Monographien ; Nr. 81, 240 S.
Abstract
Die Monographie "Auen in Österreich. Vegetation, Landschaft und Naturschutz" versteht sich als Einführung in ein ebenso interessantes wie konfliktreiches Thema und gibt einen Überblick zur Situation der Auen in Österreich. Ökologische Aspekte mit den Schwerpunkten Vegetation und Landschaft stehen im Vordergrund der allgemeinen Kapitel. Naturschutzaspekte, eine Beschreibung der Auenvorkommen in den Naturräumen Österreichs und die Auflistung bedeutender Auenschutzgebiete in Österreich und den Nachbarländern bilden den speziellen Teil der Publikation. Die vorliegende Studie kann eine eingehende, naturschutzfachliche Analyse des Bestandes und der ökologischen Situation der Auen im einzelnen jedoch nicht ersetzen. Ökologische Situation. - Auen sind Schnittstellen zwischen Gewässer- und Landlebensräumen. Sie liegen im ökologischen Spannungsfeld zwischen nass und trocken und werden von Hoch- und Niederwasserführung, Abtrag und Anlandung geprägt. Die Vielfalt an Biotopen in Flussauen (z.B. Nebenarme, Altarme, Uferzonen, Auwald und Auwiesen) und Sonderstandorte, wie z.B. Heissländen, bedingen eine enorme Artenvielfalt. Die Standort- und Strukturdynamik schaffen die Voraussetzungen für das phasenweise Auftreten bestimmter Arten im komplexen System "Flusslandschaft". Mit dem Fliessgewässer sind Auen über die Wasserführung der sie durchziehenden offenen, naturnahen Gerinne und durch das Grundwasser, aber auch über die natürliche Lauf- und Flussentwicklung, in vielfältiger Weise vernetzt. Der Umgang mit Auen erfordert daher integrierte und vernetzte Handlungsansätze. Bestandesentwicklung. - Flussauen mit ursprünglicher Dynamik und Schönheit sind heute in Mitteleuropa selten geworden. Der Grossteil der Fliessgewässer und Flusslandschaften weist eine durch den Menschen weitgehend veränderte Situation auf. Über die irreversiblen Verluste an Auen und sonstigen Feuchtgebieten können auch die in den letzten Jahren gesetzten "Renaturierungsmassnahmen" nicht hinwegtäuschen, welche im Einzelfall aufwendig und in ihrer Wirkung vergleichsweise begrenzt sind. Viel wichtiger erscheint es, die Erhaltung der letzten Reste naturnaher Auen zu sichern, wirtschaftliche Interessen hintanzustellen und die land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Nutzungen mit dem Nachhaltigkeitsprinzip abzustimmen. Hier kann, unter Anknüpfung an bewährte Traditionen, auch eine Perspektive geschaffen werden: Naturnahe Landschaft als Wert, als Traeger ökologischer Prozesse, als Lebens- und Erlebnisraum, den es zu pflegen und zu erhalten gilt, aber auch als ein zur Selbstregulierung und Eigenentwicklung fähiger Naturraum. Viele dieser genannten Funktionen sind zumindest indirekt auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Schutzsituation. - Zur Sicherung der Auen wurden in den letzten Jahren bereits viele unter Schutz gestellt. Ein wesentlicher Erfolg für den Auenschutz in Österreich ist die nach mehr als zehnjähriger Planungsarbeit im Oktober 1996 erfolgte die Eröffnung des Nationalparks "Donau-Auen", der östlich von Wien die ursprünglichste und grossflächigste Aulandschaft Mitteleuropas beherbergt. Die Gesamtfläche des Nationalparks beträgt 9.300ha. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Anzahl jener Schutzgebiete Österreichs, in denen auch Auen vorkommen. (Tabelle). Verbreitung der Auen in Österreich. - In der Studie wird das Vorkommen von Auen in den Naturräumen Österreichs beschrieben. Die bedeutendsten Augebiete sind nachfolgend aufgelistet. Diese Zusammenstellung und eine Kartendarstellung geben einen ersten Eindruck über das Vorkommen von nennenswerten Auen in Österreich. Pannonischer Raum. - Donau-Auen: ca. 115 km2 Ausdehnung an der Fliesstrecke zwischen Wien und der Staatsgrenze.