Ergebnisse von Anbauversuchen der Niedersächsichen Forstlichen Versuchsanstalt mit Larix laricina (Koch) und anderen seltenen Nadelbaumarten im nordwestdeutschen und norddeutschen Raum : Dissertation
Larix laricina: Die Larix laricina ist in Nordamerika in der borealen und gemäßigten Waldregion eine weit verbreitete Baumart. Wenn genügend Licht und Wasser vorhanden sind, vermag sie bei ihrer außergewöhnlichen Klimatoleranz extreme Standorte zu besiedeln. Ihre Bedeutung für die amerikanische Forstwirtschaft ist aber gering, weil sie meist schwer zugängliche, feucht bis nasse Standorte bestockt und ständig von der nach Amerika eingeschleppten Pristiphora Erichsonii (larch sawfly) befallen und größtenteils vernichtet wird. Das Saatgut wurde direkt aus einem relativ eng begrenzten Samensammelgebiet in Kanada (Ontario, Quebec) und in den USA (New York) bezogen. Die Keimfähigkeit des Samens und die Ausbeute verpflanzbarer Larix laricina entsprechen den Erfahrungen bei der europäischen Lärche. Picea mariana: In ihrer nordamerikanischen Heimat besiedelt die Picea mariana z.T. zusammen mit der Larix laricina weite Teile frostgefährdeter, sumpfiger und nährstoffarmer Standorte und hat in südlichen Regionen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wegen ihres hohen Anteils an der Baumartenzusammensetzung eine gewisse Bedeutung für die Forstwirtschaft erlangt. Cryptomeria japonica: Die Cryptomeria wird in Japan wegen ihrer Raschwüchsigkeit und der leichten Begründungsmöglichkeit seit langer Zeit intensiv forstwirtschaftlich genutzt. Die gute Wuchsleistung beeindruckte so sehr, daß dieser Baum schon frühzeitig in allen Teilen Europas angebaut wurde. In Deutschland scheiterten die in sie gesetzten Hoffnungen bisher an ihrer Frostempflichkeit und ihren Schneebruchschäden. Für die Versuche der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt wurden Samen aus 2 ca. 1.000 km voneinander getrennten Herkünften aus Akita (Nordhondo) und Kochi (Südostshikoku) bezogen. Das Keimprozent von 30 % entsprach dem Mittel für Cryptomeria in Japan. Trotz der erheblichen Frostschäden im Saat- und Verschulbeet war der Anzuchtserfolg noch zufriedenstellend. Dafür wurden die Cryptomeria in den ersten Kulturjahren trotz eines Schirms in allen 4 Anbauorten hauptsächlich durch Spät- und Winterfrost, unzureichende Wasserversorgung und Mäuse so sehr geschädigt, daß die Gesamtausfälle zwischen 57,1 % und 132,2 % der eingebrachten Pflanzen lagen. Abies Veitchii: Um in Lärchenreinbeständen den Boden abzudecken und die Wuchsleistung mit einer unterbauten Nadelbaumart zu steigern, bietet sich die in der subalpinen Region Mitteljapans beheimatete Abies Veitchii an. Mit der japanischen Lärche bildet sie dort teilweise Mischbestände, in denen die Lärche als Lichtbaumart den Oberstand und die Abies Veitchii den Zwischenstand bilden.