1. Während der Vegetationsperiode 1956 wurden in Hann.Münden Düngungsversuche auf schon im Vorjahr benutzter Fichtennadelstreu in Lysimeteranlagen mit fünf Baumarten durchgeführt. Die Streu wurde am Anfang und am Ende, die Pflanzen am Ende der Vegetationsperiode analysiert. Das Sickerwasser wurde laufend auf den Nährstoffgehalt untersucht. 2. Die angewandten Düngerarten und -mengen ergaben bei fast allen Baumarten eine Steigerung der Sprosshöhen und der Trockensubstanzerzeugung, deren Ausmass je nach Dünger und Baumart verschieden war. Dabei hatten die Nadelhölzer die grösste Trockensubstanzerzeugung bei Hakaphos, während die Roteichen fast keine Düngerwirkung zeigten. Bei Douglasie und Tsuga ist die Wirkung von Hyperphos nicht gesichert. 3. Eine Steigerung des Sprossgewichtes je cm wurde bei den einzelnen Baumarten fast nur durch die Volldüngung mit Hakaphos erreicht. 4. Die Wurzelausbildung wurde am meisten durch die Düngungen mit Hakaphos und Hyperphos aktiviert. 5. Die Nährstoffgehalte der untersuchten Baumarten wurden durch die Düngungen erhöht, jedoch erbrachten die Dünger Hyperphos, Patentkali und Kalkammonsalpeter nur eine einseitige, der Düngerart entsprechende Nährstoffanreicherung, wogegen die Hakaphos-Düngung eine Steigerung sämtlicher Nährstoffe ergab. 6. Durch die Kalkammonsalpeter- Düngung wurde der Calciumgeahlt in den Pflanzen erhöht, der Kaliumgehalt sank aber z.T. erheblich unter die entsprechenden Kaliumwerte der ungedüngten Parzellen. 7. Die Patentkali-Düngung hatte neben einer erhöhten Kaliumaufnahme meist auch eine verstärkte Calciumaufnahme zur Folge. 8. Der Nährstoffentzug durch die Pflanzen ist im Verhältnis zur Auswaschung sehr gering. 9. Die Nährstoffverluste der Vegetationsperiode sind von der Art der Bestockung wenig beeinflusst: Bei stärkerem Nährstoffentzug durch die Pflanzen steigen die Auswaschungsverluste und umgekehrt. 10. Die verhältnismässig niedrigen Mengen an ausgewaschenen Nährstoffen, sowie die niedrige Konzentration des Sickerwassers im Monat August lassen vermuten, dass in diesem Monat die Hauptnährstoffaufnahme erfolgt. 11. Von den angewandten Düngerarten wurden die entsprechenden Nährstoffe beim Stickstoff und Kalium zu ungefähr einem Drittel, bei Calcium zur Hälfte ausgewaschen. Die Phosphorsäure in den Hyperphos- und Hakaphos-Düngungen wurde zum grössten Teil in der Streu angelagert. 12. Die Streuanalysen am Ende der Vegetationszeit zeigen Verluste von weniger als 10% bei Stickstoff und Calcium, von weniger als 5% bei der Phosphorsäure. Die Verluste an Kalium dagegen betragen 38%. Eine Zufuhr von Kalium ist daher bei mehrjähriger Benutzung der Nadelstreu in den Streubeeten dringend notwendig.
232.322.4 (Verwendung natürlicher und künstlicher Düngemittel (einschl. Allgemeines über Düngemittel)) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 181.525 (Keimung und Entwicklung der Sämlinge) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])