Eignung verschiedener Meßargumente und Berechnungsmethoden für die Erfassung von Zustand und Zustandsänderung von Bestockungen : Dissertation, Eidgenössische Technische Hochschule
In einem ersten Abschnitt werden verschiedene Meßgrößen von Einzelbäumen als Funktionen des Brusthöhendurchmessers und ihre gegenseitigen Beziehungen behandelt. Von besonderem Interesse ist dabei die sogenannte "Kambiumfläche", welche definiert wird als Verhältnis Volumenzuwachs zu Radialzuwachs, v' = dv:dr. Diese Beziehung erlaubt, bei Kenntnis der durchschnittlichen Volumenentwicklung des Einzelbaumes, den Volumenzuwachs zu berechnen gemäß der Formel dv = v'·dr. Es wird gezeigt, daß auch für die Berechnung des Wertzuwaches die gleichen Beziehungen gelten und daß die Kambiumfläche resp. das Wersteigerungsmaß die Bindeglieder zwischen den statischen Meßgrößen und dem Volumen- resp. Wertzuwachs bilden. Es wird verwiesen auf die Publikationen von Lescaffette (Lit.Nr. 38), Meyer (Lit.Nr. 49) und Loetsch (Lit.Nr. 42). Wird die Kambiumfläche als selbständige Meßgröße für eine größere Zahl von Bäumen bestimmt, so kann sie einerseits als unabhängiges Merkmal der betreffenden Bestockung (Kambiumfläche pro ha) betrachtet und anderseits mit den übrigen auf die Flächeneinheit bezogenen Größen (Vorrat pro ha, Zuwachs pro ha usw.) verglichen weden. Das gegenseitige Verhalten der verschiedenen Meßargumente wird in Abhängigkeit vom Bestockungsaufbau und der waldbaulichen Behandlung diskutiert. Zwischen Volumenzuwachs, Kambiumfläche und mittlerer Jahrringbreite ergibt sich bei verschiedenen Durchforstungsstärken ein enger Zusammenhang. Die Stichprobenverfahren zur Ermittlung von Vorrat und Zuwachs beruhen auf der Messung relativ kleiner Flächen, und ihre Genauigkeit ist abhängig von der Streuung der Meßwerte je Probefläche. Es wird gezeigt, daß bei gegebener Flächengröße die Streuung je nach dem Meßargument verschieden ist. Alle Meßargumente stehen auch in gegenseitiger stochastischer Abhängigkeit, was für die Entwicklung von Methoden der Zuwachsberechnung und Fehlerschätzung von Bedeutung ist. Im dritten Abschnitt wird ein anderer Aspekt des Zuwaches behandelt. Die Aufbauveränderung der Bestockung nach Stärkeklassen durch das natürliche Wachstum (Zunahme) wird derjenigen, welche durch die Nutzung bewirkt wird, gegenübergestellt. Damit können der Gleichgewichtszustand zwischen Zunahme und Nutzung und die in der Bestockung vorhandenen Änderungstendenzen beurteilt werden. Es werden Formeln zur Berechnung der Zunahme abgeleitet und deren Bedeutung für den Gesamtbereich anhand von praktischen Beispielen behandelt. Siehe auch Meyr (Lit.Nr. 51) und Prodan (Lit.Nr. 57). Schließlich werden verschiedene Formeln der Zuwachsberechnung und Fehlerschätzung zusammengestellt, welche je nach der praktischen Aufgabe zu wählen sind.
535 (Bestockungsgrad (nach Baumzahl, Grundfläche, Masse usw.; sowohl relativ wie absolut)) 568 (Andere zahlenmäßige Untersuchungen der Bestandesstruktur und ihrer Veränderungen. Wachstumsgang nach Baumklassen usw.) 561 (Zuwachs an Höhe, Durchmesser, Grundfläche, Form und Qualität)